Berlin: Mercedes-Benz-Arena wird in Uber-Arena umbenannt – Spott im Netz

Die Mercedes-Benz-Arena in Berlin soll in Uber-Arena umbenannt werden. Das Netz reagierte amüsiert, aber auch kritisch auf die Entscheidung.

Am Donnerstagabend wurde bekannt gegeben, dass die Mercedes-Benz Arena ab dem 22. März einen neuen Namen tragen wird: Uber-Arena. Neben der großen Veranstaltungshalle wird auch die "Verti Music Hall" in "Uber Eats Music Hall" und der "Mercedes-Benz-Platz" zwischen den beiden Veranstaltungsstätten in "Uber-Platz" umbenannt.

In den Kommentarspalten zu der Meldung auf Instagram finden sich nur wenige Beiträge, die die Entscheidung unterstützen. Viele Nutzer äußern sich sehr skeptisch über die Namensänderung. Vor allem der Name "Uber Eats Music Hall" stößt vielen sauer auf.

"Was sind denn das bitte für bekloppte Namen? Ich musste heute früh echt überlegen, ob wir schon den 1. April haben", äußerte sich eine Userin. "Ob man sich damit einen Gefallen tut? Na ja...", schrieb ein anderer.

Andere schreiben, sie hätten sich noch nicht einmal an den Namen Mercedes-Benz-Arena gewöhnt. Erst 2015 wurde die O2 World Berlin in Mercedes-Benz-Arena umbenannt. "Ich bin gedanklich noch bei O2 World hängengeblieben", so eine Userin.

Ein Instagram-Nutzer schlug scherzhaft vor, auch andere Gebäude und Wahrzeichen in Berlin nach großen Unternehmen zu benennen, zum Beispiel: "Tinderburger Tor", "Neue und alte Snapchat-Galerie", "Badoo-Museum" oder "Mall of Ebay".

• Die Mercedes-Benz-Arena wird in die Uber-Arena umbenannt. Erfahren Sie hier, welche Rolle die Uber-App zukünftig für Besucher spielen wird.

Uber in der Kritik

Viele wiesen auch darauf hin, dass die Mercedes-Benz-Arena nicht den Namen eines Dienstleisters bekommen sollte, der wegen seiner Arbeitsbedingungen weltweit in der Kritik steht.

Eine im August 2023 veröffentlichte Recherche von "Kontraste "und "rbb24 Recherche" zeigt, dass Uber-Fahrer unter enormem Leistungsdruck stehen und kaum sozial abgesichert sind. Zudem drücke die große Konkurrenz wie Bolt oder Freenow die Preise. Dadurch könnten einige Fahrer nicht mehr von ihren Einnahmen leben.

Uber-Deutschland wies die Vorwürfe auf Anfrage des rbb zurück. "Für Uber hat gesetzeskonformes Handeln oberste Priorität", so ein Uber-Sprecher.

"Schlag ins Gesicht" für Taxifahrer

Auch das Taxigewerbe leidet unter den billigen Fahrten, die Unternehmen wie Bolt oder Uber anbieten können. Aus diesem Grund gab es in Deutschland bereits mehrere Taxi-Korsos, um gegen die Dumpingpreise zu demonstrieren.

Der Vorsitzende der Berliner Taxiinnung, Leszek Nadolski, befürchtet sogar, dass es die Taxibranche nach der Umbenennung in die Uber-Arena in Berlin noch schwerer haben könnte als jetzt schon. "Das war ein Schlag ins Gesicht für mich", sagte Nadolski zur Berliner Morgenpost.

Taxiunternehmen könnten mit den Uber-Preisen einfach nicht mithalten – dazu kämen steigende Energie- und Personalkosten. "Ich mache mir Sorgen, ob es überhaupt noch Sinn macht, in einen neuen Wagen zu investieren", so Nadolski.