Berlin: "Purple Train" – U-Bahn leuchtet lila – das steckt dahinter

Fahrgäste erlebten in einer Berliner U-Bahn am Sonntagabend ihr lila Wunder: Ein Künstler tauschte die Zuglampen aus. Die Berliner Verkehrsbetriebe wollen nicht darüber schmunzeln.

Ein Künstler, der sich Enno Haar nennt, machte sich am Sonntag an der Berliner U-Bahn U2 Richtung Pankow zu schaffen. Mit Gesichtsmaske und BVG-Jacke tauschte er die Lampen in einem Waggon aus und sorgte damit für einen Farbwechsel. Fotos davon veröffentlichte er auf Instagram. Die "B.Z." berichtete zuerst über die Kunstaktion.

Mit "Purple Train 2024" betitelte Haar das Kunstprojekt, an dem viele Menschen Gefallen gefunden haben. Auf Instagram wurde der Künstler für den Farbwechsel in der Berliner U-Bahn gefeiert. "Hoffentlich inspiriert sowas andere 'Künstler' – statt zu zerstören, auch mal sowas Tolles zu machen", schreibt ein User. "So viel Liebe für diese Kunst", meinte ein anderer.

Für andere ist die Aktion nichts anderes als Sachbeschädigung. So sieht es auch die BVG. Man werde rechtliche Schritte gegen den Künstler einleiten, sagte ein Sprecher auf Anfrage der "B.Z.". "Es wurden illegal Leuchtmittel in dem Wagen ausgetauscht. Es wird entsprechend Anzeige erstattet", so der Sprecher.

Container hing im Dezember an Straßenlaterne

Bereits im Dezember sorgte Haar mit einer Kunstaktion für Aufsehen. Der Betreiber des Instagram-Accounts "dasistberlinbitch" stellte ein Video davon ins Netz, das viral ging. Es zeigt eine gelbe Tonne, die als "Lampenschirm" an einer hohen Straßenlaterne hängt.

Die Kunstinstallation war laut B.Z. in der Kurfürstenstraße im Bezirk Tiergarten zu sehen. Einsatzkräfte mussten die Tonne mit einer Drehleiter von der Laterne holen.