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Berlin: Mann will Mädchen vor Grundschule ins Auto locken – so reagierten sie


Polizei ergreift Maßnahmen
Vor Grundschule: Mann will Mädchen ins Auto locken

Von t-online, ksi

22.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Ein Mädchen läuft mit einem Rucksack (Symbolbild): Vor einer Grundschule sollen Männer versucht haben, ein Kind in ihr Auto zu locken.Vergrößern des BildesEin Mädchen läuft mit einem Rucksack (Symbolbild): Vor einer Grundschule sollen Männer versucht haben, ein Kind in ihr Auto zu locken. (Quelle: Getty Images)
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Vor einer Grundschule in Berlin-Friedrichshain wurden zwei Mädchen von einem Mann belästigt. Wie Polizei und Schulleitung reagieren.

Vor der Pettenkofer-Grundschule in Friedrichshain soll am vergangenen Freitag (16. Februar) ein Mann versucht haben, zwei Mädchen in sein Auto zu locken. Der "Tagesspiegel" hatte zuerst über den Vorfall berichtet.

Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte gegenüber t-online einen entsprechenden Polizeieinsatz. Die Mädchen seien am Morgen des 16. Februar in der Nähe der Pettenkofer-Grundschule von einem Mann angesprochen worden. Dieser fragte sie, ob sie in sein Auto einsteigen wollten. Als die Kinder dies verneinten, habe er weitere Schülerinnen angesprochen.

Die beiden Mädchen meldeten dies im Sekretariat der Schule, woraufhin die Polizei verständigt wurde. Die Beamten suchten sofort nach dem Verdächtigen – allerdings ohne Erfolg. Gleichzeitig wurden die Erziehungsberechtigten informiert.

Der Sachverhalt wird als sogenannter Tätigkeitsbericht "Auffälliges Verhalten gegenüber Kindern" in einem Fachkommissariat des Landeskriminalamtes bearbeitet. Die weiteren Ermittlungen dazu dauern an.

Grundschule wird von Polizei unterstützt

Ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sagte t-online, die Schulleitung habe nach dem Vorfall "alle nötigen Maßnahmen" ergriffen. Was das konkret bedeutet, teilte ein Sprecher der Berliner Polizei auf Anfrage mit.

Ein Präventionsbeauftragter des zuständigen Polizeiabschnitts, der ohnehin mit der Schule in Kontakt steht, führte ein Sensibilisierungsgespräch mit der Schulleitung. Dabei wurden unter anderem Flyer ("Handlungshilfe – Verdächtiges Ansprechen von Kindern durch fremde Erwachsene") zur Verfügung gestellt, um Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie die Eltern zu sensibilisieren.

Darüber hinaus wird in Kürze eine Präventionsveranstaltung zum Thema "Verhalten gegenüber fremden Personen" stattfinden. Die Berliner Polizei gibt Eltern Tipps, wie sie ihre Kinder für die Gefahren bewusst machen und angemessene Verhaltensweisen aufzeigen können.

Zunächst sollte das Thema behutsam und sachlich angesprochen werden. Eltern sollten Regeln aufstellen, wann und wie lange ihre Kinder alleine unterwegs sein dürfen. Eltern sollten immer wissen, wo ihre Kinder sind und wann sie zurückkommen.

Die Berliner Polizei hält diese Verhaltensregeln für Kinder für sinnvoll:

  1. Kinder sollten auf keinen Fall mit Fremden mitgehen, auch wenn diese ihnen etwas zeigen oder schenken wollen
  2. Eltern sollten ihren Kindern sagen, dass sie nie von Fremden abgeholt oder nach Hause gebracht werden
  3. Kinder sollten zu Fremden, die sie ansprechen, immer mindestens zwei Armlängen Abstand halten und sie immer siezen
  4. Wenn Kinder aufgefordert werden, mitzukommen oder einzusteigen, sollten sie ohne Antwort weglaufen, sich aber nicht verstecken, sondern auf dem schnellsten Weg zu einer Vertrauensperson oder in ein Geschäft gehen und die Polizei und die Eltern verständigen
  5. Eltern sollten mit ihrem Kind den Satz: "Nein. Ich will das nicht!" üben
  6. Selbstvertrauen ist ein besonders guter Schutz, da Täter eher unsicher und unselbstständig wirkende Kinder ansprechen
  7. Die Namensschilder der Kinder dürfen auf keinen Fall außen an der Kleidung oder am Schulranzen angebracht werden, sodass sie für jedermann gut lesbar sind
  8. Kinder sollten ihre täglichen Wege nicht allein, sondern in Gruppen zurücklegen

Berliner Polizei bietet Theaterstück an

Die Berliner Polizei bietet bereits für Grundschulen in den Bezirken Reinickendorf, Pankow, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln das Theaterstück "(K)Ein Kinderspiel" an. Es ist Teil eines Präventionsprogramms gegen sexuellen Missbrauch von Kindern. Es zeigt unter anderem, wie man sich verhält, wenn man aus dem Auto heraus angesprochen wird.

Die Botschaften des Theaterstücks werden nach ca. drei Wochen durch ausgebildete Präventionsbeamten in den Schulklassen nachbereitet. Ein Comic-Begleitheft, das den Eltern ausgehändigt wird, soll ihnen helfen, das Theaterstück auch zu Hause weiter zu besprechen.

In den Bezirken Reinickendorf und Pankow wird das Theaterstück im Freizeit-, Sport- und Kulturzentrum Metronom etwa zehnmal im Jahr für jeweils drei Schulklassen angeboten. Anmeldungen sind ausschließlich über die Schulleitung der interessierten Klassen an die E-Mail-Adresse dir1a11@polizei.berlin.de zu richten.

In Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln wird das Theaterstück mehrmals im Jahr an verschiedenen Schulen aufgeführt. Anmeldungen sind erforderlich unter direktion5@polizei.berlin.de.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Antwort eines Sprechers der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
  • Schriftliche Antwort eines Sprechers der Polizei Berlin
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