t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Berlin: "Anzeigenhauptmeister" kündigte Hauptstadt-Besuch bei Polizei an


Trauriger Grund
"Anzeigenhauptmeister" kündigte Berlin-Besuch bei der Polizei an

Von t-online, ksi

Aktualisiert am 25.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Der "Anzeigenhauptmeister" ist immer mit dem Fahrrad unterwegs: Screenshot aus der "Spiegel TV"-Reportage.Vergrößern des BildesDer "Anzeigenhauptmeister" ist immer mit dem Fahrrad unterwegs: Screenshot aus der "Spiegel TV"-Reportage. (Quelle: Screenshot von Instagram-Kanal @deutscher_anzeigenhauptmeister)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Der selbsternannte "Anzeigenhauptmeister" erregte in den vergangenen Wochen regelmäßig die Gemüter. Jetzt sorgt der 18-Jährige in Berlin für Recht und Ordnung. Dabei kam er nicht unvorbereitet in die Hauptstadt.

Der "Anzeigenhauptmeister" war am Montag zu Besuch in Berlin. In den sozialen Netzwerken verbreiteten sich schnell Fotos des "Anzeigenhauptmeisters". Zuerst wurde er in Neukölln auf der Sonnenallee in "Dienstkleidung" gesichtet. Auf einem Foto des Instagram-Accounts "dasistberlinbitch" trägt er den obligatorischen Helm, eine orangefarbene Warnschutzjacke und -hose und hat sein Fahrrad dabei.

Die Polizei war von der Berlin-Tour des jungen Mannes nicht überrascht. "Er hat uns Bescheid gesagt", sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage von t-online. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" darüber berichtet. Der "Anzeigenhauptmeister" gab an, morgens nach Berlin und nachmittags wieder nach Hause zu fahren. "Wir hatten das im Blick", sagte der Polizeisprecher. Zu einem Polizeieinsatz sei es aber nicht gekommen. Die Lage sei ruhig gewesen, so der Sprecher.

Zuletzt wurde er am Montag in Kreuzberg fotografiert. Eine Frau hat sich neben dem jungen Mann fotografieren lassen. Auf dem Bild steht er offenbar vor einem Biomarkt am Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg.

Viel Hass gegen den "Anzeigenhauptmeister"

"Spiegel TV" hat eine Dokumentation über den 18-Jährigen und sein außergewöhnliches Hobby gedreht und ihn damit zum Internet-Phänomen gemacht: Er kümmert sich in seiner Freizeit um Verkehrssünder. Sein Ziel ist es, die Straßenverkehrsordnung durchzusetzen. Insgesamt soll er mehr als 4.000 Strafanzeigen gestellt haben.

Doch mit seinem Hobby, Falschparker und andere anzuschwärzen, hat er sich auch viele Feinde gemacht. Immer wieder wird der junge Mann bedroht. Während einer Zugfahrt wurde er sogar angegriffen und verletzt. Mehr dazu hier.

Seine Mutter lebt in Angst

Trotz neuer Drohungen will der "Anzeigenhauptmeister" weitermachen – zum Leidwesen seiner Mutter. Die Hassnachrichten und Drohungen betreffen nicht nur ihren Sohn, sondern mittlerweile die ganze Familie, sagt die Mutter im RTL-Interview.

Ihr Kellerschloss sei aufgebrochen worden, jemand habe Kot in ihren Briefkasten geworfen. Seit Wochen schläft sie im Flur – um zu hören, wenn jemand in ihr Haus einbrechen will. "Dann hört man es besser, wenn die Leute hochkommen sollten. Dann müssen sie erst mal an mir vorbei", so die Mutter.

Sie hat Angst, dass ihrem Sohn etwas zustoßen könnte. "Ich habe Angst, dass sie ihn totschlagen, weil er gar nicht mitkriegt, was er da anrichtet", sagt die Mutter. Ihr Sohn mache das Anschwärzen nicht aus Spaß. "Er kann gar nicht aufhören, selbst wenn er es wollte. Das ist wie ein Zwang", erklärt sie im Interview. Sie hofft, dass die Situation nicht eskaliert und der Rummel um ihn nachlässt.

"Spiegel TV" in der Kritik

Inzwischen hat auch "Spiegel TV" auf die Hasswelle reagiert, der sich der 18-Jährige und seine Familie ausgesetzt sehen. Eine Sprecherin von Spiegel TV erklärte gegenüber dem rechtspopulistischen Portal "Nius", dass es keine weiteren Folgen von "Kein Pardon für Parksünder: Der 'Anzeigenhauptmeister' zeigt sie alle an" geben werde.

"Wir tragen eine besondere Verantwortung für die Protagonistinnen und Protagonisten in unseren Reportagen. In Abwägung der Reaktionen aus der Öffentlichkeit haben wir uns daher entschieden, von weiteren Dreharbeiten abzusehen", heißt es in der Erklärung.

Zuvor war dem Sender vorgeworfen worden, den 18-Jährigen vorzuführen. "Der Film ergötzt sich regelrecht daran, macht sich im typisch blasierten 'Spiegel TV'-Sound lustig über 'Meister Petze', den 'Knöllchenfetischist', den 'Anschwärzer vom Dienst', die 'Nervensäge in Namen von Recht und Ordnung'", kritisiert etwa der Branchendienst "Übermedien".

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website