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Guben: Polizei stellt bewaffnete Rechtsextreme an deutsch-polnischer Grenze


Aktion gegen Flüchtlinge
Mit Bajonett und Machete bewaffnete Rechtsextreme gestellt

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 24.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Mahnwache gegen Rassismus: In Guben demonstrierten am Samstag rund 120 Menschen bevor die Rechtsextremen in der Nacht versuchten, ihren sogenannten Grenzgang zu starten.Vergrößern des BildesMahnwache gegen Rassismus: In Guben demonstrierten am Samstag rund 120 Menschen bevor die Rechtsextremen in der Nacht versuchten, ihren sogenannten Grenzgang zu starten. (Quelle: Michele Tantussi/Reuters-bilder)
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Rechtsextreme wollten die Grenzsicherung in die eigenen Hände nehmen. Die Polizei griff mehrere Gruppen an der Grenze zu Polen auf. Laut der Behörden waren die Beteiligten gewaltbereit.

Im Einsatz gegen einen sogenannten Grenzgang von Rechtsextremen an der deutsch-polnischen Grenze hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag rund 50 Verdächtige aufgespürt. Diese Personen seien dem Umfeld der rechtsextremen Splitterpartei "Der Dritte Weg" zuzurechnen und offensichtlich dem Aufruf der Partei zu dem sogenannten Grenzgang gefolgt, wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte.

Die Partei wollte mit der Aktion im Raum Guben in Brandenburg gegen Migranten an der Grenze vorgehen. Bei der Überprüfung der aufgegriffenen Personen stellte die Polizei demzufolge auch Pfeffersprays, ein Bajonett, eine Machete und Schlagstöcke sicher.

Rechte reisten aus verschiedenen Bundesländern an

Die größte Personengruppe, etwa 30 Menschen, sei bereits vor Mitternacht beim Dorf Groß Gastrose angetroffen worden. Außerdem habe man am Neiße-Damm einige Personen aufgespürt sowie vereinzelt im Stadtgebiet von Guben rund 90 Kilometer südöstlich von Berlin. Sie hätten allesamt Platzverweise für die Grenzregion um Guben im Landkreis Spree-Neiße erhalten. Die aufgegriffenen Personen stammten zum Teil aus der unmittelbaren Umgebung, etliche seien aber auch aus anderen Bundesländern angereist.

Die Polizei werde auch weiterhin im Gebiet patrouillieren, hieß es am frühen Morgen. Man sei mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort und arbeite eng mit der Bundespolizei zusammen. Ein Polizeisprecher sagte, man habe in der Nacht Gewalt verhindert. Das Gewaltmonopol stehe dem Staat alleine zu.

Mahnwache gegen Rassismus

In der Innenstadt von Guben hatte am Samstag eine 24-stündige Mahnwache gegen Rassismus und für ein Menschenrecht auf Asyl begonnen, die bis Sonntagnachmittag dauern sollte. "Wir wollen den Neonazis nicht die Region überlassen. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass Asyl ein Menschenrecht ist und bleibt", heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter. Zu Beginn waren nach Polizeiangaben etwa 120 Teilnehmer anwesend, in der Nacht seien es noch etwa 25 gewesen. Die Versammlung sei ruhig und ohne Störungen von außen verlaufen.

Der Bürgermeister von Guben, Fred Mahro (CDU), sagte, er lehne jegliche Form von Selbstjustiz oder die Übernahme von Teilen des Gewaltmonopols des Staates, durch welche Gruppierung auch immer, ab. Er sei konsequent gegen jegliche Form von "Grenzgängen" und bitte darum, diesem Aufruf nicht zu folgen.

Die Zahl irregulärer Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen zu Belarus sowie an der deutsch-polnischen Grenze nimmt seit Monaten zu. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte als Reaktion auf westliche Sanktionen im Frühjahr erklärt, er werde Migranten auf dem Weg in die Europäische Union nicht mehr aufhalten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Reporter vor Ort
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