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Trauer in Bonn nach frühem Tod von Stadtdechant Picken


Kirche
Trauer in Bonn nach frühem Tod von Stadtdechant Picken

Von dpa
Aktualisiert am 28.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Stadtdechant Wolfgang PickenVergrößern des BildesStadtdechant Wolfgang Picken steht im Kreuzgang des Bonner Münster. (Quelle: Marius Becker/dpa/dpa-bilder)
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Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken galt als einer der profiliertesten Köpfe der katholischen Kirche in NRW. Nun ist er mit nur 56 Jahren gestorben - nicht ohne sich mit letzten Worten noch einmal zu Wort zu melden.

Mit Bestürzung ist in Bonn auf den Tod des katholischen Stadtdechanten Wolfgang Picken im Alter von nur 56 Jahren reagiert worden. "Vielen Bonnerinnen und Bonnern war er ein wichtiger und geschätzter Seelsorger, Ratgeber und Begleiter in allen Lebenslagen", teilte am Sonntag Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) mit. Der weit über das Rheinland hinaus bekannte Theologe und promovierte Politikwissenschaftler war am Samstag einer Krebserkrankung erlegen, wie das katholische Stadtdekanat mitteilte. Picken galt als einer der profiliertesten katholischen Geistlichen in Nordrhein-Westfalen.

Das Kölner Domradio veröffentlichte am Sonntag "Persönliche Worte anlässlich meines Todes", die Picken in Erwartung des nahenden Endes im November verfasst hatte. Darin zeigt er sich in keiner Weise verbittert, sondern mit seinem Schicksal versöhnt. "Was manchem wie ein verfrühter Tod erscheinen mag, ereignet sich zu einem Zeitpunkt, an dem manches zu einem guten Abschluss kommen konnte und viele Ziele erreicht sind", so Picken. So sei etwa die Generalsanierung des Bonner Münsters abgeschlossen und die Basilika erstrahle in neuem Glanz. Die Gottesdienste erfreuten sich eines wachsenden Zuspruchs, zusätzliche Veranstaltungsformate träfen auf große Resonanz. "Dass ich jetzt loslassen soll, wirkt deshalb fast wie gefügt."

Oberbürgermeisterin Dörner hob unter anderem Pickens "Engagement für Arme, für Geflüchtete, für Menschen am Rande der Gesellschaft" hervor. "Die Stadtgesellschaft und die römisch-katholische Kirche verlieren einen eloquenten, klugen und streitbaren Geist, der Diskussionen angestoßen und sich nicht gescheut hat, Kontroversen auszufechten, die er für notwendig hielt." Auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, der von Picken oft scharf attackiert worden war, reagierte betroffen: "Die Nachricht vom plötzlichen Tod von Wolfgang Picken erfüllt mich mit tiefer Trauer", teilte er mit.

Als oberster Katholik von Bonn hatte sich Picken unter anderem in der Flüchtlingshilfe, gegen Rassismus, für Inklusion und Kinderbetreuung engagiert. Besondere Kompetenz baute er als Sterbebegleiter auf. 2019 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit immer neuen Aktionen versuchte er, Interesse an der Arbeit der katholischen Kirche zu wecken. So trat er auch als Podcast- und Buchautor hervor. Besonders aktiv war er im kulturellen Bereich: 2021 holte er zum Beispiel eines der bekanntesten Werke von Gerhard Richter, das Kerzenbild, ins Bonner Münster.

Überregionale Bekanntheit hatte Picken schon als Pfarrer in Bonn-Bad Godesberg durch sein öffentliches Engagement im Kriminalfall "Niklas" erlangt. Der 17-Jährige war im Mai 2016 zu Boden gestoßen worden und an den Folgen der Kopfverletzung gestorben. Picken betreute die Familie seelsorgerisch und begleitete auch den Gerichtsprozess. Kirchenpolitisch vertrat Picken eher konservative Positionen - so beendete er vor knapp einem Jahr aus Protest seine Mitarbeit am Reformprozess Synodaler Weg.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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