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Kirschblüte lässt Bonner Altstadt erstrahlen


Virtuelle Events geplant
Kirschblüte lässt Bonner Altstadt erstrahlen

Klaas Tigchelaar

12.04.2021Lesedauer: 3 Min.
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"Kirschblüten in der Altstadt von oben": Jährlich verzaubern die Bäume die Bonner Altstadt in ein Blütenmeer.Vergrößern des Bildes
"Kirschblüten in der Altstadt von oben": Jährlich verzaubern die Bäume die Bonner Altstadt in ein Blütenmeer. (Quelle: Giacomo Zucca/Bundesstadt Bonn/leer)

Erneut muss das Kirschblütenfest in Bonn wegen der Corona-Beschränkungen ausfallen.

Trotz Maskenpflicht und durchwachsenem Wetter – die Kirschblüten in der Altstadt ziehen auch im zweiten Corona-Jahr wieder viele Besucher von nah und fern für ein paar Selfies oder Familienfotos an. Das Blütenmeer ist eine populäre Touristenattraktion, die auch mit Corona-Einschränkungen genossen werden kann.

Zwar müssen immer wieder einige unbelehrbare Besucher vom Ordnungsamt ermahnt werden, weil sie für ihre Selfies die Gesichtsmasken abziehen, doch grundsätzlich verströmt der rosafarbene Blumenbaldachin vor allem Optimismus und Zuversicht, vielleicht auch ein gutes Mittel gegen die aufkommende Corona-Müdigkeit.

Von der Stadtteilsanierung zum Sightseeing-Event

Im Zuge der Stadtteilsanierung und Verkehrsberuhigung wurden Mitte der 1980er Jahre zahlreiche Japanische Blütenkirschen (Prunus serrulata) in der Altstadt angepflanzt. Hieran war die ehemalige Architektin und Stadtplanerin Brigitte Denkel maßgeblich beteiligt, die mit StattReisen e.V. in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Führungen zum Thema Kirschblüte in Bonn durchgeführt hat.

Von Ende März bis Mitte April kann man das Naturspektakel unter anderem in der Maxstraße, Breite Straße, Heerstraße oder der Dorotheenstraße bestaunen. Bei den derzeitigen kühleren Temperaturen halten die Blüten voraussichtlich auch noch etwas länger durch.

Die in der Maxstraße und Petersstraße angepflanzten Japanischen Säulenkirschen sind eine Besonderheit, die durch ihre helleren Blüten von den anderen Kirschblüten zu unterscheiden sind. "Diese zierlicheren Bäume wurden in den etwas schattigeren Straßen gepflanzt, um die Wohnungen nicht zu sehr zu verdunkeln", erklärt die Stadt Bonn.

Kirschblütenfest kann erneut nicht stattfinden

Unter den Kirschblüten-Touristen sind neben Europäern und Chinesen auch viele Japaner, die das Ereignis als "O-Hanami" traditionell im eigenen Land mit vielen eigenen Kirschblüten schon seit über 1.000 Jahren feiern. Nach Angaben der Tourismus & Congress GmbH Bonn gab es wegen der Kirschblüte bereits 2015 einen Zuwachs von 84 Prozent an japanischen Besuchern mit Übernachtung in Bonn.

Seit 2016 gibt es in Bonn ein offizielles "Kirschblütenfest", mit Essens- und Verkaufsständen der anliegenden Einzelhändler der Altstadt. "Letztes Jahr ist das Fest ausgefallen, und auch dieses Jahr können wir nur ziemlich wenig festliche Attraktionen anbieten", sagt Victoria Harlos, die in der Breite Straße das Leinwanddruck-Fachgeschäft "Print & Paint" betreibt und seufzt. Sie organisiert das Fest von Beginn an mit, meist unter der Schirmherrschaft der Altstadtinitiative Bonn e.V. (AIB), der sie selbst auch angehört.

Auch die gemütliche Straßenmusik und der große Flohmarkt sind dieses Jahr leider nicht möglich, aber Harlos macht wieder ihren Kirschblüten-Fotowettbewerb, zu dem jeder ein Kirschblüten-Fotomotiv einreichen kann. Für die drei Gewinner, die eine unabhängige Jury auswählt, gibt es neben Gutscheinen verschiedener Altstadt-Läden Leinwanddrucke ihres Lieblingsmotivs zu gewinnen. "Es muss aber nicht zwangsläufig das Kirschblütenbild sein", sagt Harlos lachend.

Virtuelle Führungen zum Thema Kirschblüten

Die beinahe schon traditionellen Kirschblütenführungen der ehemaligen Stadtplanerin Denkel finden in diesem Jahr virtuell statt. Der Verein StattReisen Bonn hat sie am 8. April erstmals mit einem Kameramann losgeschickt, der zugehörige Stream war durchaus erfolgreich, wie Norbert Volpert von StattReisen e.V. berichtet.

"Deshalb überlegen wir, eventuell noch eine weitere virtuelle Tour zu organisieren" Falls diese stattfindet, kann man sich vorab auf der Internetseite des Vereins dafür anmelden. Weiterhin gibt es bei StattReisen eine alternative Kirschblüten-Tour mit Kirschblüten-Stadtplan zum Download, die jeder zu Fuß oder per Fahrrad auf eigene Faust unternehmen kann.

Historiker Daniel Friesen, der 2017 das Tourismus-Startup Bonn City Tours gegründet hat, bietet seine dreißigminütige virtuelle Tour demnächst kostenlos bei Youtube an. "Eigentlich waren die virtuellen Touren als Übergangslösung für den Winter-Lockdown gedacht", so Friesen. "Aber so lange das Veranstaltungs- und Kontaktverbot besteht, ist es eine gute Möglichkeit, die Leute auf eine Erkundungstour mitzunehmen."

Die spezielle Altstadt-Tour des Historikers im Oldtimer-VW Bus von 1966 ist leider derzeit auch nicht möglich, aber immerhin gibt es das Internet als Ausweichmöglichkeit. Seine virtuelle, 90-minütige Stadttour ist zwar großer Erfolg, aber natürlich reichen die Einnahmen davon nicht, um die laufenden Kosten zu decken.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Victoria Harlos
  • Gespräch mit Daniel Friesen
  • Gespräch mit Norbert Volpert
  • bonn.de
  • kirschbluete-bonn.de
  • Eigene Recherche
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