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Bürgerschaftswahl in Bremen 2023: Die Spitzenkandidaten im Überblick


Bürgerschaftswahl Bremen 2023
Das sind die Spitzenkandidaten der Parteien

Von Steffen Koller

Aktualisiert am 15.05.2023Lesedauer: 5 Min.
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Andreas Bovenschulte, SPD-Spitzenkandidat für die Bremer Bürgerschaftswahl: Er ist seit 2019 Bürgermeister von Bremen.Vergrößern des Bildes
Andreas Bovenschulte, SPD-Spitzenkandidat für die Bremer Bürgerschaftswahl: Er ist seit 2019 Bürgermeister von Bremen. (Quelle: M. Popow/imago images)

Die heiße Wahlkampfphase in Bremen beginnt. 15 Parteien treten an, nur eine stellt den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin. Die Spitzenkandidaten im Überblick.

72 Sitze werden in der Bremischen Bürgerschaft vergeben, wenn am 14. Mai die nächste Landtagswahl auf dem Programm steht. Insgesamt stellen 15 Parteien 258 Kandidatinnen und Kandidaten auf. Da kann man schnell den Überblick verlieren. t-online verschafft Ihnen eine Übersicht: Wem trauen SPD, CDU, FDP, Die Linke, die Grünen sowie Bürger in Wut den großen Wurf zu? Die Spitzenkandidaten der aussichtsreichsten Parteien im Überblick.

Andreas Bovenschulte (SPD)

Andreas Bovenschulte hält die SPD-Tradition in Bremen hoch. Kein anderes Bundesland in Deutschland wird so lange von Sozialdemokraten reagiert wie die Hansestadt. Seit 1945 und somit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellte ausschließlich die SPD den Bürgermeister. Und geht es nach dem 57-Jährigen, bleibt das auch weitere vier Jahre so.

Die Wahl 2019 stellte dabei ein Novum in Bremen dar: Zwar gewann die CDU hauchdünn mit 26,66 Prozent vor der SPD (24,93 Prozent), dennoch hieß und heißt das amtierende Stadtoberhaupt Andreas Bovenschulte. Die Parteien SPD, Grüne und Linke formierten die rot-grüne-rote Koalition, CDU, FDP und AfD gingen in die Opposition.

Andreas Bovenschute geht auch 2023 als Spitzenkandidat der SPD ins Rennen. Er will bis 2027 die Geschicke des Zwei-Städte-Staates lenken und für die Belange mit "ganzem Herzen" streiten, wie er auf seiner Internetseite mitteilt. Musik sei sein Hobby, sagt er, "die Politik meine Leidenschaft". Seit 35 Jahren lebt Bovenschulte in Bremen, hier sind seine beiden Töchter geboren.

Er selbst erblickte 1965 in Hildesheim das Licht der Welt, 1984 machte er das Abitur, studierte dann von 1987 bis 1994 Jura an der Bremer Uni. Bovenschulte hatte vor seiner Ankunft in Bremen eine Punkband mitgegründet, ist bis heute leidenschaftlicher Musiker – wenn er dafür Zeit findet. Zwischen 2014 und 2019 war er Bürgermeister der Stadt Weyhe, ab 2019 dann Bremens Bürgermeister.

Frank Imhoff (CDU)

Er fordert Andreas Bovenschulte heraus – und will für die nächsten Jahre seinen Platz einnehmen: Frank Imhoff ist Spitzenkandidat der CDU in Bremen. Und wie bereits 2019 stehen die Chancen nicht schlecht, dass der 54-Jährige das Amt des Bürgermeisters übernehmen könnte.

Nur wenige Prozentpunkte lagen bei der letzten Wahl zwischen CDU und SPD – auch für dieses Jahr wird ein enges Rennen erwartet. Letzte Prognosen sehen die SPD knapp vor den Christdemokraten.

Anders als Andreas Bovenschulte hat Imhoff nicht studiert, sondern ist gelernter Landwirt. Seit 1996 ist er in diesem Bereich tätig, hat einen eigenen Hof im Stadtteil Strom am Rande der Hansestadt. Die Geschicke übergab er jedoch vor Jahren an seine Tochter Anne Imhoff.

Imhoff geht zudem nicht alleine in den Wahlkampf: Zusammen mit der auf Listenplatz 2 stehenden Wiebke Winter bildet er "Das Tandem für Bremen". So lautet der offizielle Titel der Werbekampagne zur Wahl. Winter ist mit 27 Jahren genau halb so alt wie der aktuelle Präsident der Bürgerschaft. Sie ist promovierte Juristin und zudem das jüngste Mitglied des CDU-Bundesvorstandes und außerdem Landesvorsitzende der Jungen Union Bremen.

Maike Schaefer (Grüne)

Die Bremer Grünen bilden zusammen mit der Linken und der SPD die aktuelle Koalition. Mit etwas mehr als 17 Prozent wurde die Umweltpartei 2019 noch dritte Kraft – mindestens dieses Ergebnis will man bei den Grünen in diesem Jahr wiederholen.

An der Spitze: Maike Schaefer. Die 51-Jährige wurde im Herbst 2022 bei der Delegiertenversammlung mit 83,1 Prozent auf den ersten Platz der Landesliste gewählt. Sie führt die Partei im Wahlkampf an. Schaefer stammt ursprünglich aus Schwalmstadt in Hessen, ihr Abitur machte sie jedoch in Diez/Lahn. Seit 2007 ist Schaefer Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft, zwischen 2011 und 2015 war sie Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, von 2015 bis 2019 dann Fraktionsvorsitzende.

Nach der Wahl 2019 wurde sie zur Senatorin für Umwelt, Mobilität und Bau. Nach eigener Aussage ist sie ein "Outdoor-Typ", an der frischen Luft und draußen zu sein, sei "genau ihr Ding". Nebenbei hält sie zusammen mit einer Freundin mehrere Bienenvölker – das sei nicht nur fürs ökologische Gleichgewicht zentral, sondern mache "einfach viel Spaß".

Schaefer ist verheiratet und Mutter eines Kindes. Ihre Zukunftsvision für die Hansestadt: "Bremen ist bis spätestens 2050 komplett klimaneutral."

Thore Schäck (FDP)

Die FDP hat es schwer in Bremen. Mit knapp sechs Prozent schafften es die Liberalen 2019 gerade so in die Bremische Bürgerschaft. Seitdem bilden sie zusammen mit CDU und AfD die Opposition im kleinsten Bundesland der Republik. Thore Schäck will das ändern und geht als Spitzenkandidat der FDP ins Rennen.

Für den 38 Jahre alten gebürtigen Delmenhorster sei Bremen Heimat und Zukunft zugleich. Er wolle sich dafür einsetzen, "unsere schöne Hansestadt zukunftsfähiger und moderner zu machen". Zudem wolle er Bremen "vom politischen Kreisklasse-Niveau an die Spitze führen". Er sagt: "Bremen braucht den Aufstieg."

Anpacken will er dabei gleich mehrere Herausforderungen, die seines Erachtens der Hansestadt zu schaffen machen: Kaputte Straßen, Arbeitslosigkeit und ein "schlechtes Bildungssystem" seien nur drei Aspekte, die es nun anzugehen gelte.

Schäck wurde zwar in Delmenhorst geboren, wuchs aber in Bremen auf und besuchte hier die Schule, bis er 2005 das Abitur ablegte. Der 38-Jährige studierte Wirtschaftspsychologie und arbeitete zunächst als Unternehmensberater in Frankfurt am Main. Mit 91,6 Prozent wurde der Landesparteivorsitzende zur Spitze bei den Bremischen Bürgerschaftswahlen gewählt. Bislang war Schäck Abgeordneter in der Bremischen Bürgerschaft. 2020 wurde er zum Landesparteivorsitzenden der FDP Bremen gewählt.

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Kristina Vogt (Die Linke)

11,32 Prozent – so fiel das Ergebnis bei der Bürgerschaftswahl 2019 aus. Daran will die Linke in Bremen 2023 anknüpfen und entgegen dem Bundestrend die Partei zu einer entscheidenden Kraft im Land Bremen machen. 2019 ging Kristina Vogt bereits als Spitzenkandidatin ins Rennen, auch in diesem Jahr steht sie auf Platz eins der Liste.

Die 57 Jahre alte Vogt kommt gebürtig aus Münster, legte dort ihr Abitur ab, ist gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte und Mutter eines Kindes. Seit 1984 wohnt und lebt sie im Bremer Westen. Seit 2019 leitete sie als Wirtschaftssenatorin die finanziellen Geschicke der Stadt, in die Partei trat sie jedoch schon wesentlich früher ein. Bereits seit 2008 ist sie Mitglied.

Bremen sei auch deshalb so gut durch die Krisen der vergangenen Jahre gekommen, "weil unser Blick den Leuten gilt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen", heißt es auf der Internetseite der Partei. In ihrer Bewerbungsrede für den Spitzenplatz sagte sie zudem: "Die Linke ist die Garantie dafür, dass die Interessen von Menschen, die nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, nicht aus dem Blick geraten." Zusammen mit ihrem Team wolle sie dafür kämpfen, "dass das Land Bremen weiter sozial gestaltet wird".

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Jan Timke (BIW)

Sie selbst bezeichnen sich als bürgerlich-konservativ, Beobachter sehen sie eher als rechtspopulistische Partei: Die Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW) wurde 2004 in Bremen gegründet, aktiv ist sie vor allem in Bremen und Bremerhaven.

Gründer und Spitzenkandidat ist Jan Timke. Der 52-Jährige arbeitete ab 1988 zunächst als Vollzugsbeamter bei der Bundespolizei, danach war Timke in einer Spezialeinheit zur Bekämpfung der organisierten Grenzkriminalität tätig. 2004 gründete er die Wählervereinigung Bürger in Wut, seit 2008 ist er Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.

Schafften es die BIW 2019, gerade mal 1,6 Prozent der Stimmen in Bremen abzugreifen, waren es in Bremerhaven 7,4 Prozent. Nach einem Bericht von "buten un binnen" soll 2023 alles anders werden: Timke strebt zwölf Prozent in Bremerhaven an, in Bremen sollen es mindestens sechs Prozent werden.

Möglich machen könnte das die Nichtzulassung der Alternative für Deutschland (AfD) für die Landtagswahl in Bremen. Die tief zerstrittene Partei konnte sich bislang nicht auf eine Wahlliste einigen, die Wahlleitung ließ nach einem Beschluss letztlich keine der beiden Listen zu. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.

Timke ist verheiratet und hat drei Kinder. Gebürtig stammt er aus Hoya in Niedersachsen.

Verwendete Quellen
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