Weyhe: Gedenkstein erinnert an den Mord an Mariechen Lehmkuhl vor 99 Jahren

Sie war erst 23 Jahre alt, als eine Revolverkugel ihr das Leben nahm: Mariechen Lehmkuhl wurde 1924 ermordet. Ein Gedenkstein erinnert bis heute an sie.

An der Rieder Straße in Weyhe-Ahausen (Landkreis Diepholz) erinnert ein Gedenkstein auf dem Grünstreifen an einen grausamen Mord, der knapp 100 Jahre zurückliegt.

Am Abend des 2. September 1924 wurde Mariechen Lehmkuhl aus Ahausen in der Nähe ihres Elternhauses erschossen. Der Landwirt Georg Otto hatte eine Revolverkugel auf die 23-jährige Tochter eines Bauern abgefeuert – mit Absicht. Der Mord an Mariechen Lehmkuhl war eine Verzweiflungstat aus verschmähter Liebe, sind sich Zeitzeugen laut Berichten sicher.

Der Knecht Friedrich Röpke, der auf dem Hof der Familie Lehmkuhl am Weserdeich arbeitete, habe den Schuss gehört und gesehen, wie die junge Frau zu Boden fiel. Als er zum Tatort lief, ertönte ein zweiter Schuss, mit dem sich Georg Otto selbst das Leben nehmen wollte. Doch er überlebte und kam mit einer schweren Augenverletzung in ein Bremer Krankenhaus. Rund zwei Monate später – am 30. Oktober 1924 – starb der 24-jährige Täter jedoch.

Eltern lassen Findling als Gedenkstein an Tatort aufstellen

Die Eltern von Mariechen, Fritz und Adeline Lehmkuhl, hatten durch den grausamen Mord ihr einziges Kind und Erbin ihres Hofes verloren. Zur Erinnerung ließen sie einen Findling als Gedenkstein am Tatort aufstellen. "Hier starb durch Mörderhand am 2. Sept. 1924 unser einzig geliebtes Kind Mariechen im 23. Lebensjahre", heißt es darauf.

Der 2004 restaurierte Gedenkstein steht bis heute an der Rieder Straße an der Grenze zum Landkreis Verden und erinnert an die knapp 100 Jahre zurückliegende Tat.

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