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Sturm an der Küste: "Es ist noch nicht vorbei" – Schneefront am Wochenende


Windböen bis 115 km/h
"Es ist noch nicht vorbei": Sturmflut hält den Norden auf Trab

Von dpa, t-online, stk

24.11.2023Lesedauer: 4 Min.
Das Wasser der Elbe steht in der Fischauktionshalle am Hamburger Fischmarkt. Am Mittag erreichte der Wasserstand um 13.30 Uhr 1,90 Meter über dem mittleren Hochwasser.Vergrößern des BildesDas Wasser der Elbe steht in der Fischauktionshalle am Hamburger Fischmarkt. Am Mittag erreichte der Wasserstand um 13.30 Uhr 1,90 Meter über dem mittleren Hochwasser. (Quelle: Bodo Marks/dpa)
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Das Schlimmste ist wohl überstanden, doch ganz vorbeigezogen ist das Sturmtief im Norden noch nicht. Weiterhin hat das Wetter Auswirkungen auf den Alltag.

Das Sturmtief Niklas hat für kräftige Sturmböen an der Nordseeküste und erste Schneeflocken im Harz gesorgt. An der Küste hatte der kräftige Wind aus Nordwest bereits in der Nacht zum Freitag viel Wasser an Land gedrückt. Eine leichte Sturmflut überspülte Hafenflächen etwa in Emden, Cuxhaven und auf Norderney. Im Fährverkehr von und zu mehreren Ostfriesischen Inseln kam es zu Ausfällen. Für die Inseln Spiekeroog und Wangerooge wurden am Freitag wegen des Sturms und der höheren Wasserstände alle Abfahrten gestrichen, wie die Fährgesellschaften mitteilten. Eine große Übersicht aller Fähren und die jeweiligen Fahrplanänderungen finden Sie hier.

Besonders an der Küste in Niedersachsen und Schleswig-Holstein und auf den Ostfriesischen Inseln blies der Wind stürmisch, teils sogar mit orkanartigen Böen der Stärke 11. Auf Norderney und Spiekeroog wurden Böen mit Windgeschwindigkeiten von 110 bis 115 Kilometern pro Stunde gemessen, wie eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitagmittag sagte. Im Binnenland erreichte der Sturm meist Windgeschwindigkeiten um 60 km/h der Stärke 7. "Es ist auch noch nicht vorbei", sagte die Meteorologin. Erst am Freitagabend sollte der Wind nachlassen.

Wasserstände sollen erst am Samstag sinken

Am Strand der Insel Norderney und im Hafen von Emden ließen sich Spaziergänger schon am Morgen den Wind um die Nase pusten. "Ich genieße das einfach", sagte eine Spaziergängerin, die in Emden mit ihren Hunden unterwegs war. "Wir sind bei Wind und Wetter draußen."

In Hamburg war die Elbe am Freitagmorgen auf 3,62 Meter über Normalnull gestiegen, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mitteilte. Der Fischmarkt wurde überspült.

Wassermassen: Sperrwerk geschlossen

Auch an Pegeln in Niedersachsen wurden die Grenzen zur leichten Sturmflut mit eineinhalb bis eindreiviertel Metern über dem mittleren Tidehochwasser deutlich überschritten, wie der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilte. In Wilhelmshaven stieg das Wasser 1,65 Meter über den Wert des sonst üblichen Hochwassers. Auch das Emssperrwerk bei Gandersum wurde wegen des Hochwassers am Freitagmorgen für knapp zwei Stunden geschlossen.

Für das Hochwasser am Freitagabend und Samstagvormittag rechneten die Experten des NLWKN mit weiteren hohen Wasserständen. Erneut bestehe die Gefahr von leichten Sturmfluten, hieß es. Danach soll sich die Lage entspannen. Nach NLWKN-Angaben treten leichte Sturmfluten nach dem langjährigen Mittel statistisch bis zu zehnmal in der Saison zwischen September und April auf. In der Regel sind sie keine größere Herausforderung für die Küstenschutzbauwerke.

Sturm wirbelt Fährbetrieb durcheinander

Den Fährverkehr von und zu einigen Nordseeinseln wirbelte das Sturmtief durcheinander. Keine Fähren fuhren am Freitag zwischen dem Festland und den Inseln Wangerooge und Spiekeroog. Erst am Samstag sollte der Fährbetrieb laut den Fährgesellschaften wieder aufgenommen werden. Fahrplanänderungen meldeten Reedereien zudem für Freitag auch im Fährverkehr nach Norderney, Juist und Langeoog.

Erster Schnee im Harz

Sturmtief Niklas beförderte auch deutlich kältere Luftmassen nach Norddeutschland. Im Harz sank in der Nacht die Schneefallgrenze. Zum ersten Mal in diesem Winter gab es dort eine dünne Schneeschicht. Die Skipisten auf dem höchsten Berg Niedersachsens, dem Wurmberg, waren von erstem Schnee überzogen. Nach der Prognose des Deutschen Wetterdienstes sollte in der Nacht zu Samstag Niederschlag auch im Binnenland zunehmend als Schnee vom Himmel fallen. Für den Harz sagte der Wetterdienst Temperaturen von bis zu minus fünf Grad voraus. Auch am Wochenende soll es demnach schneien.

Plötzliche Hagelschauer führten zudem auf der Autobahn 27 im Landkreis Cuxhaven zu mehreren Verkehrsunfällen. Zwischen den Anschlussstellen Neuenwalde und Debstedt waren am Freitagmorgen nach Hagel insgesamt drei Unfälle gemeldet worden, wie die Polizei mitteilte. Mehrere Menschen erlitten leichte Verletzungen, außerdem kam es zu hohen Sachschäden. Ein weiterer Unfall ereignete sich zwischen den Anschlussstellen Hagen und Stotel – auch dort hagelte es stark. Der Hauptfahrstreifen wurde blockiert.

In Hamburg haben Sturmfluten viel Wasser an Land gedrückt. Am Freitagmittag erreichte der Wasserstand um 13.30 Uhr nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg 1,90 Meter über dem mittleren Hochwasser (MHW). Damit sind auch der Hamburger Fischmarkt, die Fischauktionshalle und angrenzende Parkplätze überspült worden. In der Nacht zu Freitag war die Elbe in Hamburg bereits auf 1,61 Meter über dem mittleren Hochwasser (MHW) gestiegen.

Winterdienst stellt sich auf glatte Straßen ein

An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste erreichte der Wasserstand nach Angaben des BSH am Freitag vielerorts gerade so die Sturmflutmarke von 1,5 Metern über dem normalen Hochwasser. Aufgrund der Sturmfluten und des Hochwassers sollten am Freitag einige Fähren zwischen den Nordseeinseln und dem Festland ausfallen oder erst später fahren, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei auf ihren Internetseiten mitteilte.

Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert für die Hansestadt am Freitag zudem Graupel, Schauer und Gewitter. In der Nacht zu Sonnabend können die Temperaturen in den Minusbereich sinken – Schnee und auch Glätte können die Folge sein. Die Stadtreinigung hat sich auf die Prognose bereits eingestellt und wird – je nach Wetterlage – erstmals in dieser Saison eine größere Rufbereitschaft für den Winterdienst ausrufen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizeiinspektion Cuxhaven vom 24. November 2023
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