Besucher sollten sich nicht zu viel Zeit lassen, denn wie lange die Installation in der Kirche hängt, ist unklar. Das hat es mit der Aktion auf sich.
Vergänglichkeit: Genau das soll die Installation einer rund 330 Kilogramm schweren Eispyramide zum Ausdruck bringen. Das Besondere: Der riesige Eisklotz von einem Meter Breite und einem Meter Höhe steht nicht etwa am Boden, die Pyramide hängt an der Decke der Kirche "Unser Lieben Frauen" in Bremen. Am Mittwoch wurde das Objekt installiert. Hinter der Aktion steckt die Münchner Künstlerin Birthe Blaut, die ihr Werk "Eternity" (Ewigkeit) genannt hat.
Interessierte sollten mit einem Besuch nicht zu lange warten, denn niemand könne genau vorhersagen, bis wann die Eispyramide zu sehen ist. Langsam, aber sicher schmelze das Eis. Die sich dann bildenden Tropfen fallen herab und in eine große Schale. Auch das, so Künstlerin Blaut, sei Teil des dahinter stehenden Gedankens. "Sie (die Pyramide) wird sich ständig verändern, da das Eis beim Schmelzprozess das Licht immer anders durchlassen und farbig reflektieren wird", heißt es in einem Beitrag der Künstlerin bei Instagram.
Tropfen fallen in eine große Schale am Boden
Das Eis werde nach und nach weniger, der Klang der fallenden Tropfen hingegen steigere sich zunehmend. "Am Ende ist alles noch da, nur dann als Wasser in einer Schale am Boden." Wie lange dieser Prozess dauern werde, wisse niemand. Doch auch das passe zum Kunstobjekt, sagt Blaut. Denn von vielen Dingen könne man nicht wissen, wie lange es sie noch gebe, erklärt sie.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Die gotische Kirche "Unser Lieben Frauen" wurde im Jahr 1220 erbaut und steht im Herzen der Stadt, am Bremer Marktplatz. Auf konkrete Öffnungszeiten müssen Besucher nicht achten, denn das Gotteshaus hat rund um die Uhr geöffnet. Auch nachts sind Gäste erwünscht. Womöglich ist es sogar die beste Zeit, die Installation zu bewundern – und in der Stille der Dunkelheit den Tropfen zu lauschen.
- kirche-bremen.de: Mitteilung vom 2. Februar 2024
- instagram.com: Profil von @birtheblaut