Polizeieinsatz bei Bremen: Halbnackter Geisterfahrer balanciert auf Mittelplanke

Die Polizei hat bei Bremen einen Geisterfahrer in Gewahrsam genommen: Erst war er falsch auf die Autobahn gefahren, dann nietete er eine Notrufsäule um – und schließlich kletterte er auch noch auf die Mittelschutzplanke.

Ein Geisterfahrer hat am Montagabend die Beamten der Autobahnpolizei Sittensen auf der A1 beschäftigt. Erste Meldungen kamen gegen 18.40 Uhr rein: Zeugen hatten einen silberfarbenen Kastenwagen gesichtet, der auf der Autobahn Richtung Bremen in entgegengesetzter Richtung auf dem Standstreifen unterwegs war.

Wie die Polizeidirektion Rotenburg am Dienstag mitteilte, stellte sich hinterher heraus, dass der 39-jährige Fahrer an der Anschlussstelle Stuckenborstel falsch auf die Autobahn aufgefahren war. Von dort fuhr er rund vier Kilometer in die verkehrte Richtung.

Geisterfahrt bei Bremen wohl durch gesundheitliche Probleme ausgelöst

Dann krachte er mit seinem Auto gegen eine Notrufsäule und verletzte sich dabei leicht. Das hinderte ihn allerdings nicht an weiteren halsbrecherischen Aktionen: Der Mann stieg aus, lief über die drei Fahrstreifen der A1 bis auf den Mittelstreifen und stieg dort auf die Mittelschutzplanke.

Auf dieser balancierte er mit freiem Oberkörper, bis es schließlich einer Polizeistreife gelang, ihn zum Herunterklettern zu bewegen. Laut Polizei dürften gesundheitliche Probleme des Mannes zu dem seltsamen Verhalten geführt haben. Welche genau, wollten die Beamten auf Nachfrage allerdings nicht sagen, um die Persönlichkeitsrechte des 39-Jährigen nicht zu verletzen.

Polizei sucht Zeugen

Die Beamten nahmen den Mann in Gewahrsam und brachten ihn zur Untersuchung ins Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg. Dort wurde ihm auch Blut abgenommen, um zu klären, ob er zum Zeitpunkt der Geisterfahrt fahrtauglich war.

Gegen den 39-Jährigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet, ermittelt wird unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs. Den von ihm verursachten Sachschaden taxiert die Polizei auf rund 2.000 Euro. Mögliche Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 04282/59414-0 bei der Autobahnpolizei in Sittensen zu melden.