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BVB: Neuanfang für Moukoko bei Borussia Dortmund – macht Terzic es möglich?


Terzic macht's möglich
"Vertrauen ist alles" – Neuanfang für Moukoko beim BVB


Aktualisiert am 13.07.2022Lesedauer: 4 Min.
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Youssoufa Moukoko macht ein Selfie mit den Fans (Archivbild): Unter Terzic läuft es für den jungen Spieler wieder.Vergrößern des Bildes
Youssoufa Moukoko macht ein Selfie mit den Fans (Archivbild): Unter Terzic läuft es für den jungen Spieler wieder. (Quelle: Kirchner-Media)

Für Youssoufa Moukoko stehen die Zeichen auf Neuanfang – an alter Wirkungsstätte. Dank des Trainerwechsels scheint die Beziehung zwischen dem BVB und ihm eine Zukunft zu haben.

Wer Youssoufa Moukoko in diesen Tagen beobachtet, erlebt einen gelösten, lachenden jungen Mann, der im Training und in den Testspielen richtig Vollgas gibt. Im ersten Vorbereitungsspiel gegen den Lüner SV war er neben Prince Aning auffälligster Spieler, verbuchte eine Torvorlage. Gegen Dresden merkte man auch ihm die schweren Beine an, dennoch suchte der Stürmer immer wieder den Abschluss.

Es scheint, als habe er den Spaß am Fußball wiedergefunden, der ihm im schwarz-gelben Trikot zuletzt abhandengekommen war. Mit seinen gerade einmal 17 Jahren spürt der Hochbegabte jetzt bei seinem Trainer Edin Terzic wieder das, was er unter Marco Rose oft vermisst hat: Vertrauen und Wertschätzung.

Moukoko und Rose – das passte nicht

Eigentlich standen die Zeichen in der Sommerpause schon auf Trennung. Moukoko hatte eine Saison hinter sich, die weder seinen Erwartungen noch denen des Vereins gerecht worden war und in Ernüchterung endete. Ganze 210 Spielminuten stand Dortmunds Nummer 18 in der Saison 2021/22 in der Bundesliga für den BVB auf dem Platz. Dazu fünf Minuten im DFB-Pokal, 65 Minuten in der Europa-League, 20 Minuten in der Champions-League – eher eine Rückwärts- als eine Weiterentwicklung.

Szenen wie am letzten Spieltag der Vorsaison, als er direkt nach seiner Einwechslung das Siegtor gegen Hertha BSC erzielte, hatten Seltenheitswert. Zwar wurde er auch dreimal von Muskelverletzungen ausgebremst, doch das allein erklärt die geringen Spielanteile nicht.

Marco Rose und Youssoufa Moukoko, das wollte irgendwie nicht recht passen. Wie andere Youngster auch spürte der Offensivspieler nicht das Vertrauen, das es in seinem Alter braucht. Moukoko, dessen professionelle Einstellung nie Anlass zu Kritik gab, fühlte sich gekränkt, war enttäuscht und frustriert. Als er nach Ende der Bundesligasaison mit der U21 noch zwei Spiele in der EM-Qualifikation bestritt, erzielte er gleich drei Treffer. Im Anschluss postete er bei Instagram ein Bild, das in Jubelpose zeigt, zusammen mit dem Hashtag #Vertrauenistalles.

Unvermutet ist die Karriere des einstigen Wunderkindes ins Stocken geraten. Als solches wurde er schon früh gefeiert, seit er 2016 zur Borussia gewechselt war. Und allein die Zahlen belegen das: Moukoko ist mit 16 Jahren und 1 Tag der jüngste Bundesligaspieler aller Zeiten, mit 16 Jahren und 28 Tagen wurde er zum jüngsten Bundesligatorschützen der Historie. In der Champions League debütierte er mit 16 Jahren und 18 Tagen – ebenfalls Rekord. Bei seinem ersten Spiel mit der deutschen U21-Nationalelf war er 16 Jahre und 278 Tage alt; jünger war noch kein Spieler bei seiner Premiere. Dass er in dieser Partie direkt traf, passt ins Bild.

"Machen uns natürlich Gedanken"

Umso größer wog die Enttäuschung bei allen Beteiligten über die verkorkste Spielzeit 2021/22. Moukokos Berater Patrick Williams sprach angesichts der schwierigen Situation unter Rose schon früh offen von Trennung: "Die Spielzeit, die er in der jetzigen Phase seiner Karriere braucht, bekommt er in Dortmund derzeit kaum. Da machen wir uns natürlich Gedanken." Die macht sich mittlerweile auch die Borussia, weil der Vertrag des Mega-Talents 2023 ausläuft. Heißt im Klartext: Entweder Moukoko verlängert in Dortmund – oder dieser Sommer bietet dem BVB die letzte Chance, mit einem Transfer entsprechende Erlöse zu erzielen.

Dass die Signale inzwischen eher in Richtung eines neuen Vertrages gehen, hängt eng mit dem Trainerwechsel zusammen. Unter Edin Terzic hatte Youssoufa Moukoko im November 2020 seine Bundesliga-Premiere gefeiert. Auch danach bekam er regelmäßig Spielanteile; mit drei Treffern in 14 Spielen bis zu einer Bänderverletzung im Frühjahr 2021 zahlte der Mittelstürmer das Vertrauen zurück.

Terzic bescheinigt ihm einen tollen Weg und bekräftigt: "Wir sind natürlich sehr interessiert daran, dass er ihn hier weitergeht." Moukoko wiederum macht kein Geheimnis aus seiner Wertschätzung für den neuen, alten Trainer. Nach dem Sieg in Lünen vor mehreren Tausend BVB-Fans erklärte er: "Es ist schön zu sehen, dass sich die Fans für uns interessieren. Das war zwar immer so, aber jetzt mit Edin als Trainer ist es wieder wunderschön, die Menschen so freundlich und glücklich zu sehen."

Auch zu Co-Trainer Sebastian Geppert hat Youssoufa Moukoko eine besondere Beziehung. Er half ihm als Jugendcoach durch schwierige Zeiten, als öffentlich auf nicht immer feine Art über das Alter des treffsicheren Youngsters spekuliert wurde. Gemeinsam mit Sportdirektor Sebastian Kehl, der öffentlich seine "hohe Wertschätzung" für Moukoko bekundet hat, sollen und wollen Terzic und Geppert den Linksfuß nun vom Bleiben überzeugen und ihm seine Perspektiven in Schwarz-Gelb aufzeigen.

Chance als Back-up?

Zwar ist der Platz in der Sturmmitte nach dem Abgang von Erling Haaland mit Sebastien Haller wieder adäquat besetzt worden. Doch als Back-up könnte der 17-Jährige seine Chance suchen und bekommen, zumal sich mit Steffen Tigges ein weiterer Anwärter nach Köln verabschiedet hat.

Der Verein hat den Ball in Sachen Vertragsverlängerung quasi auf den Elfmeterpunkt gelegt, Moukoko muss ihn jetzt nur noch reinmachen. Ob er seine Zukunft auch beim BVB sieht, wird sich spätestens zum Ende der Transferperiode am 1. September zeigen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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