A45-Brückendebakel Flucht nach vorne: NRW-Regierung beantragt Sondersitzung
Die NRW-Regierungsfraktionen wollen nach einer t-online-Recherche zur A45-Brückensperrung eine Sondersitzung des Verkehrsausschusses beantragen.
Im Streit um die Vorgeschichte der Sperrung der A45-Brücke bei Lüdenscheid treten CDU und Grüne die Flucht nach vorne an: Die Regierungsfraktionen wollen nach dpa-Informationen eine Sondersitzung des Verkehrsausschusses beantragen. Dort soll neben dem zuständigen Minister Oliver Krischer (Grüne) auch die Direktorin der Autobahn-GmbH Westfalen, Elfriede Sauerwein-Braksiek, Fragen beantworten.
Recherchen von t-online hatten am Wochenende aufgedeckt, dass ein zentraler E-Mail-Verkehr in einer seit Monaten schwelenden Affäre um NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gelöscht wurde. Die Dokumente hätten möglicherweise belastende Hinweise zur Rolle Wüsts und seines damaligen Büroleiters enthalten. Doch sowohl Empfänger als auch Absender haben laut eigenen Angaben entscheidende E-Mails vernichtet. Das alarmiert die Opposition im Landtag.
Diese fordert seit Längerem Aufklärung und will vor allem wissen, wie es zu der Entscheidung kam, den Neubau der Talbrücke zu verschiebe und welche Rolle der ehemalige Verkehrsminister und heutige Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) dabei spielte. Wüst selbst sagt, die Entscheidungen seien auf Fachebene getroffen worden. Sauerwein-Braksiek – vormals Direktorin von Straßen NRW – war damals und ist heute fachlich für die Brücke zuständig.
"Frau Sauerwein-Braksiek soll gebeten werden, gemeinsam mit Herrn Minister Krischer die offenen Fragen zur Sperrung der Talbrücke zu beantworten. Herr Minister Krischer hat bereits seine Bereitschaft erklärt, an der Sitzung teilzunehmen", heißt es in dem Antrag.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa