t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalDortmund

Integrationsrat über Ditib-Kita: Unabhängigkeit muss sichergestellt werden


Muslimische Ditib-Kita
Integrationsrat: Kita muss unabhängig arbeiten können


Aktualisiert am 30.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
imago 77759021Vergrößern des Bildes
Auf dem ehemaligen Bildungszentrum des Türkischen Bildungsvereins soll eine muslimische Kita entstehen. (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)

In Dortmund soll eine muslimische Kita errichtet werden. Die Ditib steht als Investor hinter dem Projekt. Nun müsse sichergestellt werden, dass die Kita unabhängig agiert, sagt Integrationsratsmitglied Jamil Alyou.

Im Zuge der geplanten Eröffnung einer muslimischen Kindertagesstätte in Dortmund weist Jamil Alyou, Mitglied im Integrationsrat der Stadt Dortmund, auf die Wichtigkeit einer klaren Trennung von religiösen und pädagogischen Aspekten hin. "Bezüglich des Trägers Lalezar ist eine weiterführende Bewertung auf Grundlage demokratischer Werte und der Religionsfreiheit in Deutschland erforderlich", sagte das Integrationsratsmitglied t-online.

Ditib: Fall für den Verfassungsschutz?

Die Pläne des Mannheimer Träges Lalezar, auf dem Gelände des ehemaligen türkischen Bildungszentrums an der Westhoffstraße eine Kita zu eröffnen, hatten in der Dortmunder Kommunalpolitik für Wirbel gesorgt. Unter anderem deshalb, weil die Ditib als Investor hinter dem Projekt steht. 2018 erklärte der Verfassungsschutz den Moscheeverband mit Sitz in Köln zum Prüffall für Verdachts- und Beobachtungsobjekte. Die Landesämter für Verfassungsschutz lehnten jedoch mehrheitlich eine Überwachung ab, da es sich bei dem Islamverband um türkische Nationalisten, nicht aber um religiöse Fanatiker handele, wie damals die "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR berichteten.

Nach dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte das Land Nordrhein-Westfalen vom Verband eine uneingeschränkte Distanzierung von jeder Form der Verunglimpfung des Judentums und des jüdischen Glaubens eingefordert, um die Zusammenarbeit mit dem Verband beim islamischen Religionsunterricht fortzusetzen.

Generell bewertet Integrationsratsmitglied Alyou die muslimischen Kita-Pläne als positiv. Kulturelle Vielfalt zu fördern, die Kinder in ihrer eigenen Identität zu stärken und gleichzeitig eine integrative Umgebung zu schaffen, könne er sich als Zielsetzung der Einrichtung gut vorstellen. "Es hängt nun davon ab, wie gut die Kita diese Ziele umsetzt", so Alyou.

Alyou: Träger muss unabhängig agieren können

Zur Verbindung des Trägers Lalezar zum Ditib-Dachverband sagte er, dass es wichtig sei, sicherzustellen, dass die Kita unabhängig agieren könne und die Bildungsziele im Vordergrund stünden.

Alyou ist 2015 aus seiner syrischen Heimat nach Dortmund geflüchtet und wurde 2020 als Leiter der Abteilung "Politische Bildung & Internationale Arbeit" im Dortmunder Flüchtlingsverein "Train of Hope" in den Integrationsrat gewählt. Er engagiert sich in der Nordstadt stark für Demokratie.

Hinweis: In einer vorigen Version des Artikels, hieß es, dass seit 2018 eine Prüfung des Verfassungsschutzes laufe, ob der Moscheeverband Ditib als Verdachts- und Beobachtungsobjekt geführt werden sollte. Wir haben den Fehler korrigiert.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Jamil Alyou, Integrationsratsmitglied der Stadt Dortmund
  • Protokoll des Ratsausschusses für Kinder, Jugend und Familie, August 2023
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website