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Dortmund: Anstieg an Straftaten – Gewaltkriminalität bereitet Polizei Sorgen


Mehr Straftaten in Dortmund
Gewaltkriminalität bereitet der Polizei Sorgen

Von t-online, gaa

03.04.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0307789772Vergrößern des BildesDortmunds Polizeipräsident Gregor Lange (links) im Gespräch mit Kollegen (Archivbild): Manche Zahlen bereiten Lange Sorgen. (Quelle: IMAGO/Anja Cord)
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Die Zahl der angezeigten Straftaten ist in Dortmund um zwölf Prozent gestiegen. Ein Lichtblick: Bei der Aufklärungsquote ist die Polizei Vorreiter in NRW.

Die Polizei hat die Kriminalstatistik 2023 für Dortmund vorgestellt. Der landes- und bundesweite Trend für das vergangene Jahr geht dabei auch an Dortmund nicht vorbei: Im Vergleich zum Jahr 2022 ist die Gesamtkriminalität in der Stadt um knapp zwölf Prozent von 62.761 auf 70.241 angezeigte Straftaten gestiegen.

Von diesen Straftaten konnten die Beamten jedoch auch im vergangenen Jahr wieder mehr als die Hälfte aufklären. Mit einer Aufklärungsquote von 57,14 Prozent liegt die Polizei Dortmund nicht nur mehr als zwei Prozentpunkte über dem Jahr 2022, sondern auch vor allen anderen vergleichbaren NRW-Großstädten.

"Pandemie hat die Verrohung unserer Gesellschaft vorangetrieben"

Die größten Sorgen bereiten Polizeipräsidenten Gregor Lange die Zahlen der Gewaltkriminalität: Hier weist die Statistik 3.423 Taten aus – und damit ein Plus von 17,6 Prozent im Vergleich zu 2022 (2.912 Taten). Mit dieser Zahl ist der Höchststand der vergangenen zehn Jahre erreicht. Ebenso wie bei den sogenannten "Straftaten gegen das Leben" (etwa Mord und Totschlag), die zwar mit einem Anteil von 0,05 Prozent nur einen geringfügigen Anteil der Gesamtkriminalität darstellen, deren Anzahl aber von 25 auf 37 angezeigte Taten stieg.

Lange sagt dazu: "Ich bin ehrlich: Diese Entwicklung kann einen Polizeipräsidenten nicht zufriedenstellen. Und sie bestätigt ein Gefühl, das wir als Polizei schon länger haben. Das Gefühl, dass die Pandemie offenbar die Verrohung unserer Gesellschaft noch weiter vorangetrieben hat. Gerade auch in der jüngeren Generation."

Seien Normüberschreitungen in Zeiten der Corona-bedingten Einschränkungen kaum möglich gewesen, so seien sie mittlerweile an der Tagesordnung. "Konflikte werden immer häufiger nicht mehr nur mit Worten, ja teilweise nicht mal mehr mit Fäusten, sondern mit Waffen wie Messern, aber auch Schusswaffen ausgetragen. Die Hemmschwellen sind gesunken", sagt Lange.

Straßenkriminalität: ein Plus von 13 Prozent

Anstiege hat die Polizei Dortmund auch in den Bereichen der Straßenkriminalität, der Raubüberfälle und der Wohnungseinbrüche zu verzeichnen. 15.518 angezeigte Straftaten waren im Jahr 2023 der Straßenkriminalität zuzuordnen – das sind 1.790 Fälle oder rund 13 Prozent mehr als im Jahr 2022 (13.728). Vom Höchststand in 2014 mit 23.003 Fällen sind diese Zahlen allerdings noch immer weit entfernt (Rückgang um 32,6 Prozent).

Bei den Raubüberfällen gab es einen Anstieg um 39 Taten oder rund zehn Prozent auf 400. Auch hier bleibt die Langzeitentwicklung jedoch ähnlich wie im Bereich der Straßenkriminalität: Seit 2014 steht ein Rückgang um knapp 43 Prozent und damit fast die Hälfte in der Statistik. Mehr als die Hälfte ist es sogar bei den Wohnungseinbrüchen. Denn auch die leicht gestiegene Anzahl von 1.248 Einbrüchen in 2023 (rund 16 Prozent mehr als in 2022) stellt noch immer nur rund ein Drittel der Zahlen aus dem Jahr 2015 (3.357) dar. Dass die präventiven Maßnahmen, die die Polizei im vergangenen Jahr forciert hat, wirken, zeigt die Versuchsquote, die weiterhin mit rund 43 Prozent bei fast der Hälfte der Taten liegt.

Aufklärungsquote wurde verbessert

In all den vorgenannten Deliktsfeldern ist es der Polizei im vergangenen Jahr gelungen, die Aufklärungsquote zu verbessern: um 1,24 Prozentpunkte bei der Straßenkriminalität (18,29 Prozent), um fast vier Prozentpunkte bei den Raubüberfällen (37,5 Prozent) und um 6,3 Prozentpunkte bei den Wohnungseinbrüchen (17,6 Prozent).

Ebenfalls gestiegen ist die Aufklärungsquote bei den Taschendiebstählen. Mit 6,7 Prozent fällt diese allerdings weiterhin gering aus. Aber zumeist bemerken Opfer den Diebstahl erst weit nach der Tat, zeigen diese somit verspätet an und können keine Täterhinweise liefern, nicht selten nicht einmal Hinweise auf den genauen Tatort. Die Zahl der Taschendiebstähle ist aber um knapp zehn Prozent von 1.930 auf 1.747 gesunken.

"Werden nicht nachlassen"

In etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegt sich die Zahl der Sexualdelikte. 1.122 angezeigte Taten im Jahr 2023 stehen 1.082 in 2022 gegenüber. Im Bereich der Kinderpornographie wurden 220 Fälle registriert – 26 und damit knapp elf Prozent weniger als 2023. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 92,3 Prozent und damit in etwa auf dem Vorjahresniveau. Alleine im vergangenen Jahr seien 320 Durchsuchungen durchgeführt und 124 Terabyte an Daten sichergestellt worden, die ausgewertet werden müssen. Der Polizeipräsident verspricht. "In dieser Konsequenz werden wir auch 2024 nicht nachlassen."

Verwendete Quellen
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