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Dortmund: Bäcker verkauft nun die "Kifferkruste"


Seit der Cannabis-Legalisierung
Dortmunder Bäcker verkauft nun die "Kifferkruste"


04.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Tim Kortüm präsentiert die "Kifferkruste": Das besondere Brot befindet sich seit dem 1. April im Sortiment.Vergrößern des Bildes
Tim Kortüm präsentiert die "Kifferkruste": Das besondere Brot befindet sich seit dem 1. April im Sortiment. (Quelle: Marie Illner)

Am 1. April sind die Cannabis-Regeln in Deutschland deutlich gelockert worden. Ein Dortmunder Bäcker hat darauf reagiert – und die "Kifferkruste" kreiert. Was dahintersteckt und wie sie schmeckt.

Schon um 10 Uhr muss Tim Kortüm nachbacken: Die "Kifferkruste" ist aus. "Sie kommt wirklich gut an", sagt der 36-jährige Bäcker und lacht. Schon seit Jahren wurde der Dortmunder mit niederländischen Wurzeln immer wieder gefragt, ob sich "da nicht was machen ließe", oder ob er "nicht aus dem Nachbarland was mitbringen könnte".

Nun kann Kortüm liefern, zumindest ein Stück weit. Seit dem 1. April – zum Zeitpunkt der bundesweiten Teillegalisierung von Cannabis – bietet er in seinem Schürener Backparadies ein ganz besonderes Weizenmischbrot an: die Kifferkruste mit Hanfsamen und Natursauerteig für 3,95 Euro. Ein grünes Blatt einer Marihuana-Pflanze ziert den Brotlaib. "Allerdings auch aus Teig, der ist nur grün gefärbt", sagt Kortüm.

Samen enthalten kein THC

Die Idee kam ihm gemeinsam mit seinen Mitarbeitern, "vor allem den Jüngeren", sagt der Bäcker. Die Hanfsamen bezieht er von einem Bioladen aus der Nähe. "Theoretisch kann das also jeder nachbacken", sagt Kortüm. Eine berauschende Wirkung ist von seinem Brot übrigens nicht zu erwarten.

Die Samen enthalten natürlicherweise kein THC (Tetrahydrocannabinol), machen deshalb auch nicht "high". Das gilt auch für Hanföl, das aus den Samen gewonnen wird. Das konzentrierte THC steckt vor allem in den weiblichen Blüten der Cannabispflanze.

Legal wäre das Brot von Kortüm also schon vorher gewesen. Hanf, der zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt zählt, wird für die Herstellung vieler verschiedener Produkte genutzt: Im Pott kriegt man zum Beispiel auch Taschen aus Hanf, Dinkel-Hanf-Kekse oder Hanf-Schokolade.

Video | ein Pro und Kontra zur Legalisierung
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Quelle: t-online

Gesunde Hanfsamen

Durch die Gesetzesänderung hat die "Kifferkruste" nun aber Hochkonjunktur. "Die Nachfrage ist rege, manche Kunden sind aber ziemlich erstaunt", sagt er. Dann kann Kortüm erklären: "Die Hanfsamen sind gesund, die Ballaststoffe sorgen für eine gute Verdauung – besser also als Kiffen", sagt Bäcker Kortüm.

Hanfsamen werden oftmals als "Superfood" angepriesen. Neben Ballaststoffen stecken in ihnen auch wertvolle Vitamine, hochwertige Proteine sowie Gamma-Linolensäure. Diese mehrfach ungesättigte Fettsäure wirkt positiv auf entzündliche Vorgänge im Körper, zum Beispiel bei Darm- oder Hauterkrankungen.

Kifferkruste im Geschmackstest

Und wie schneidet die "Kifferkruste" im Geschmackstest ab? Bei der Blindverkostung wäre die besondere Zutat Hanfsamen wohl kaum aufgefallen. Ihr mildes und süßlich-nussiges Aroma schmeckt man jedoch schon heraus – das harmoniert sowohl mit herzhaften als auch süßen Brotbelägen.

Für die Süßmäuler unter seinen Kunden hat Kortüm ein weiteres Ass im Ärmel: Amerikaner mit Hanf-Motiv obendrauf. "Das ist aber nur Optik", verrät Kortüm. Zur Frage, ob er sich vorstellen könne, auch eine berauschende Variante der "Kifferkruste" anzubieten, hüllt sich der Bäcker in Schweigen. Zumindest aktuell sei das nicht in Planung, sagt er.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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