Dortmund: Kleingarten-Pacht steigt trotz Protest um fast 50 Prozent

Der Stadtverband der Gartenvereine erhöht die Pacht um 46,6 Prozent. Fünf Vereine versuchten, das zu verhindern. Sie haben Angst, dass die Pacht für viele Familien nicht mehr finanzierbar ist.

Diese Entscheidung schlug hohe Wellen bei Dortmunds Kleingärtnern: Die Delegierten des Stadtverbandes der Dortmunder Gartenvereine haben am vergangenen Freitag beschlossen, die Pacht für die Gartengrundstücke in Dortmunds Kleingärten zum 1. Januar 2025 um 46,6 Prozent von 30 Cent auf 44 Cent pro Quadratmeter anzuheben.

Der Verband, der die Interessen von 119 Kleingartenvereine vertritt, begründet die Anhebung unter anderem mit dem Ergebnis eines Gutachtens, das von den privaten Pachtgebern erstellt wurde. Demnach sei der Wert der Grundstücke höher als bisher angenommen. Außerdem hätten gestiegene Preise bei den Posten Wegebau, Sanierung und Kanalanschluss in den letzten drei Jahren dazu geführt, dass der Verband seine Leistungen für die Gartenvereine stark einschränken musste und viele beantragte Projekte der Gartenvereine nicht finanziert werden konnten.

Kleingartenvereine werfen Verband Willkür bei Preisanhebung vor

Fünf Kleingartenvereine werfen dem Verband Willkür bei der Preisanhebung vor. Darunter die Vereine "Hafenwiese", Brechten, "Grüne Tanne" und "Konrad Glocker". Shaban Idrizi, Vorsitzender des KGV Hafenwiese, teilte in einer Pressemitteilung mit: "Diese massive Erhöhung ist für Kleingärtner in Dortmund sozial unverträglich. Es gibt in Dortmund viele Mitglieder, die bedingt durch Renteneinkommen, Niedriglohnarbeit und die derzeit hohe Inflationsrate damit kämpfen, ihre Gärten zu halten. Der Verein Hafenwiese hält eine Anhebung auf 35 Cent für angemessen."

Der Vorsitzende der KGV Hafenwiese hatte im Vorfeld der Abstimmung mit anderen Kleingärtnern am vergangenen Freitag eine Demonstration gegen die Preiserhöhung organisiert. Rund 150 Kleingärtner fanden sich dafür vor dem "Pulsschlag Bürgerhaus" in Dorstfeld ein.