Dortmund: Stadtbahnen nehmen nach Bürokratie-Wahnsinn Betrieb auf

Bürokratische Hürden überstanden: Dortmund nimmt die langersehnten neuen Stadtbahnen in Betrieb. Der Weg dorthin war ein wahrer Dokumenten-Marathon.

Das lange Warten für viele Dortmunderinnen und Dortmunder hat ein Ende: Eigentlich sollte die ersten neuen Wagen bereits im Sommer 2023 durch die Stadt rollen – nun sind sie endlich da: Seit Anfang der Woche sind sechs neue Bahnen auf den Straßenbahnschienen Dortmund unterwegs, weitere Fahrzeuge sollen "in kurzen Abständen", folgen wie die Stadtwerke mitteilten.

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Die "Neuen" der Flotte werden auch dringend gebraucht. Die Flotte ist veraltet – teils rollen über 50 Jahre alte Bahnen durch die Stadt. DSW21-Vorstandsvorsitzende Heike Heim betont die Dringlichkeit: "Allein 120.000 DSW21-Fahrgäste haben aktuell das DeutschlandTicket in der Tasche oder auf dem Handy – Tendenz steigend. Diese Menschen erwarten von uns zuverlässige Stadtbahnen in ausreichender Zahl, die sie sicher und komfortabel von A nach B bringen."

Dem Startschuss der ersten Stadtbahnen ging ein regelrechter Bürokratie-Wahnsinn voraus: 16.000 Seiten Dokumente mussten dem Straßenbahn-TÜV (TAB) in Düsseldorf vorgelegt werden. Unzählige Stunden in der Werkstatt und auf dem Testgleis sowie Ortstermine mit den Prüfern seien hinzugekommen, teilte ein DSW21-Sprecher mit. Dann gab es endlich grünes Licht.

Die aufwendigen Prüfungen dürfte auch mit der immensen neuen Technik in den Wagen zu tun haben. Ein Highlight: Die neuen Bahnen können auf Anforderung – ähnlich wie man es von Bussen kennt – 3 Zentimeter in die Knie gehen. Unermüdlich hätten die Techniker in der Werkstatt für das Rollen der ersten Fahrzeuge ihren Einsatz gebracht, teilte Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger mit.

Insgesamt 34 neue Wagen hat die Dortmunder Stadtwerke AG beim Leipziger Unternehmen Heiterblick und Kiepe Electric Auftrag gegeben, 64 bestehende Wagen sollen modernisiert werden. Kostenpunkt: 250 Millionen Euro.