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Vor dem "Tag X" in Leipzig: Polizisten und Reporter bei Randalen verletzt


Ausschreitungen vor dem "Tag X"
Randale in Leipzig: Polizisten und Reporter verletzt

Von t-online, wan

Aktualisiert am 03.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Ausschreitungen in Leipzig: Bereits am Abend vor dem "Tag X" kam es zu Gewaltausbrüchen. (Quelle: Glomex)
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In Leipzig hat es in der Nacht zum Samstag Zusammenstöße mit der Polizei gegeben. Dabei wurden Beamte und ein Fotograf verletzt.

Bereits vor angekündigten Protesten gegen das Urteil gegen die Linke Lina E. hat es in Leipzig Zusammenstöße mit der Polizei gegeben. Zuvor hatte es Aufrufe in sozialen Netzwerken gegeben, sich in der Innenstadt zu versammeln.

"Im Bereich des Wiedebachplatzes sammelten sich am Abend Personen in einer hohen dreistelligen Anzahl", hieß es in einer Pressemitteilung der Polizei. "Gegen 22.25 Uhr zerstreuten sich die Personen in Gruppen in Connewitz." Einsatzkräfte und Polizeifahrzeuge seien mit Gegenständen beworfen worden. "Es gab Schäden."

Dabei hätten die Beamten auch Reizgas eingesetzt. Laut Polizei wurden im weiteren Verlauf in großen Teilen des Stadtteils Connewitz Barrikaden aus Mülltonnen und Straßenschildern sowie -absperrungen errichtet und angezündet, zudem sei Pyrotechnik gezündet worden.

Proteste nach Urteil gegen Studentin

Der sogenannte "Tag X" am Samstag war ausgerufen worden als Reaktion auf die Verurteilung der Studentin Lina E. und dreier Mitangeklagter wegen Überfällen auf vermeintliche oder tatsächliche Neonazis. Das Quartett war am Mittwoch vom Oberlandesgericht Dresden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden wegen Körperverletzung und Mitgliedschaft in oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.

Lina E., die seit zweieinhalb Jahren in Untersuchungshaft saß, kam nach der Urteilsverkündung vorläufig frei – zur Begründung verwies das Gericht unter anderem auf eine Erkrankung der 28-Jährigen und eine Vorverurteilung infolge medialer Berichterstattung.

Polizisten von Dächern aus beworfen

Die Leipziger Polizei berichtete in der Nacht, dass kurz vor 23 Uhr Einsatzkräfte von Personen, die sich auf Dächern von Häusern befanden, mit Gegenständen beworfen worden seien. Ein Medienvertreter sei kurz nach 22.30 Uhr im Bereich Connewitz von einer unbekannten Person angegriffen und leicht verletzt worden. Es soll sich nach t-online-Informationen um einen freiberuflichen Fotografen handeln.

Die Feuerwehr sei ebenfalls im Einsatz gewesen und habe die Brandherde bekämpft, wobei sie durch die Polizei abgesichert worden sei. Nach Angaben unseres t-online-Reporters vor Ort seien auch Wasserwerfer zum Löschen eingesetzt worden.

Mehrere Beamte verletzt

Nach Polizeiangaben seien mehrere Polizeibeamte leicht verletzt worden, aber dienstfähig geblieben. Ein Beamter habe im Krankenhaus behandelt werden müssen. Es seien Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Sachbeschädigung sowie eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz aufgenommen worden. Teilweise seien Tatverdächtige gestellt und drei Tatverdächtige wegen des schweren Landfriedensbruchs vorläufig festgenommen worden.

Die Polizei hatte in Vorahnung drohender Ausschreitungen einen Großeinsatz vorbereitet. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) zeigte sich angesichts zahlreicher Gewaltaufrufe in sozialen Medien besorgt um die Sicherheit in der Messestadt. Eine für Samstag geplante linksautonome Demonstration bleibt verboten.

Das Verwaltungsgericht in Leipzig wies am späten Freitagnachmittag einen Eilantrag gegen das Verbot durch die Stadt zurück. Beim sächsischen Oberverwaltungsgericht in Bautzen ging am Abend eine Beschwerde dagegen ein. Diese wurde aber noch in der Nacht ebenfalls abgelehnt.

Verwendete Quellen
  • polizei.sachsen.de: Polizeieinsatz im Leipziger Süden
  • Eigene Beobachtungen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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