Dresden: Verdi droht mit Streik im Zoo – noch während der Sommerferien

Mitarbeitende des Dresdner Zoos erhalten rund zehn Prozent weniger Gehalt als städtische Angestellte. Nach "erfolglosen" Verhandlungen droht die Schließung – oder vielleicht auch nicht?

Ausgerechnet in den letzten Ferientagen könnte der Dresdner Zoo geschlossen werden. Denn die Gewerkschaft Verdi droht nach wie vor mit einer "temporären Schließung" des Tierparks.

Laut Verdi war die zweite Tarifrunde für die 82 Mitarbeitenden des Zoos im Juli "ohne nennenswerte Erfolge" zu Ende gegangen. Derzeit würden die Beschäftigten nur etwa 90 Prozent vom Gehalt des städtischen Personals bekommen. Der Zoo wiederum will nach eigenem Bekunden offen bleiben – selbst wenn einige Mitarbeiter streiken sollten, teilte der Tierpark am Montag auf Anfrage der dpa mit.

AB 2024 höhere Eintrittspreise für Zoo Dresden

Zoo-Direktor Karl-Heinz Ukena sagte der "Sächsischen Zeitung", dass er aktuell keine Lösung für die Gehaltserhöhung der Zoo-Mitarbeiter um zehn Prozent sehe. Mit der geplanten Eröffnung des Orang-Utan-Hauses im Frühjahr 2024 könnte sich dies jedoch ändern: Die Eintrittspreise sollen dann angehoben werden, wodurch Diskussionen über die Anpassung der Gehälter an 100 Prozent des Tarifs im Öffentlichen Dienst möglich würden, so Ukena.

Allerdings erfuhr Gewerkschaftssekretär Robert Braun von diesem Plan erst durch die Zeitung. "Deshalb bleibt abzuwarten, ob die andere Seite wirklich gesprächsbereit ist", so Braun zu t-online. Letztendlich würde die Entscheidung bei der Tarifkommission liegen.