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"Scharia-Polizei": Forderung nach Steinigung und Geschlechtertrennung in Neuss?


Fall an Neusser Schule
Wollten Schüler Steinigungen und Geschlechtertrennung?

Von dpa, t-online, gaa

Aktualisiert am 17.01.2024Lesedauer: 2 Min.
SchuleVergrößern des BildesEin Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch (Symbolbild): In einer Neusser Gesamtschule übten Schüler Druck auf Mitschüler aus. (Quelle: Marijan Murat/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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An einer Gesamtschule in Neuss sollen Schüler strenge islamische Regeln eingefordert haben. Die Schule hält dagegen: Von einer "Scharia-Polizei" könne keine Rede sein.

In der nordrhein-westfälischen Schülerschaft gibt es nach Darstellung des Schulministeriums keine "Scharia-Polizei", die über die Einhaltung islamischer Regeln wacht. Im Fachausschuss des Düsseldorfer Landtags berichtete ein Referent für Krisenmanagement des Schulministeriums am Mittwoch von einem Vorfall an einer Neusser Gesamtschule.

Dort hätten drei Oberstufenschüler zwar versucht, andere Schüler in ihrer Religionsausübung zu beeinflussen. Jedoch: "Dieses Vorgehen mit dem Verhalten einer 'Scharia-Polizei' zu bezeichnen, trifft nach Aussage der Schule den Sachverhalt in keinster Weise", sagte der Referent. Die Schule habe die Situation zu keinem Zeitpunkt als Krise eingeschätzt. "Die Schulleitung betont, dass die Darstellung in der Presse so nicht der Wahrheit entspricht." Auf ihrer Homepage beklagen Schüler und Lehrer der Gesamtschule "Sensationsgier" und übertriebene Darstellung des Vorfalls in den Medien.

Wie der "Focus" aus Staatsschutzkreisen aber erfahren haben will, sollen sich die Oberstufenschüler im Alter von 17, 18 und 19 Jahren im Unterricht für archaische Strafen wie die Steinigung ausgesprochen haben. Auch sollen sie darauf gedrängt haben, die Geschlechter sowohl im Klassenraum als auch beim Schwimmunterricht zu trennen. Schülerinnen sollten sich bedecken und verschleiern. Außerdem soll das Trio einen eigenen Gebetsraum in der Schule gefordert haben sowie zum Freitagsgebet am frühen Nachmittag früher schulfrei.

Polizei seit März 2023 informiert

Ein Referent aus der Polizeiabteilung des Düsseldorfer Innenministeriums berichtete, die Polizei sei bereits im vergangenen März über das Treiben der drei Oberstufenschüler informiert worden. Die polizeilichen Ermittlungen liefen noch. "Im Polizeipräsidium Düsseldorf ist damit die Kriminalinspektion Staatsschutz betraut", sagte er. Sofern sich sträfliche Hinweise ergäben, würden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Ansonsten stünden in Schulen Erziehungsmaßnahmen statt Strafen im Vordergrund, sagte der Referent des Schulministeriums zu einer entsprechenden Forderung der AfD-Opposition. Ein 19-Jähriger aus dem Schüler-Trio sei aber für eine Woche vom Unterricht suspendiert worden.

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