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Düsseldorf-Golzheim: XXL-Flüchtlingsheim soll im Dezember starten


Bis zu 700 Bewohner
XXL-Flüchtlingsheim soll am 15. Dezember eröffnet werden

Von Oliver Auster

12.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Das ehemalige Bürogebäude der Salzgitter AG an der Schwannstraße.Vergrößern des Bildes
Das ehemalige Bürogebäude der Salzgitter AG an der Schwannstraße. (Quelle: Oliver Auster)

Wo früher Schreibtische waren, sollen bald Betten stehen: Das Land NRW will aus dem ehemaligen Gebäude der Salzgitter AG ein großes Flüchtlingsheim machen. Jetzt gibt es einen konkreten Zeitplan.

Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes NRW an der Schwannstraße in Düsseldorf-Golzheim soll am 15. Dezember ihren Betrieb aufnehmen. Das bestätigte eine Sprecherin der zuständigen Bezirksregierung t-online.

Aus Ausschreibungsunterlagen für interessierte Unternehmen, die das Heim betreiben wollen, geht hervor, dass in dem Gebäude noch mehr Menschen unterkommen sollen, als bisher bekannt. "Aktiv 650 Plätze (zuzüglich 50 Plätze Standby)" seien geplant, heißt es dort. Bedeutet: Bis zu 700 Menschen sollen in dem ehemaligen Bürogebäude leben. Damit wäre es eine der größten Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt. Bisher hatte die Bezirksregierung Düsseldorf von 640 Plätzen gesprochen.

Das Land sucht nun einen Dienstleister, der sich um alles kümmert: um die Betreuung, die Sanitätsstation, die Freizeitgestaltung, Kinderbetreuung, die Grünpflege oder auch die Auszahlung des Taschengelds an die Flüchtlinge. Dass in neun Monaten Hunderte Menschen in dem Komplex leben sollen, lässt sich noch nicht erahnen. An der Schwannstraße tut sich nämlich derzeit nichts: Die Bezirksregierung hat von der Stadt noch keine Genehmigung für den Umbau erhalten.

Land und Stadt kamen sich bei Planung in die Quere

Laut einem Stadtsprecher geht es unter anderem um den Brandschutz. Bei der Bezirksregierung gibt man sich gelassen: Es habe "wie häufig in solchen Verfahren" eben "Anmerkungen der Bauaufsicht" gegeben. "Diese wurden aufgenommen und der Antrag entsprechend überarbeitet." Die neuen Unterlagen seien Mitte Februar eingereicht worden, der Rest werde nun geklärt. Während das Land also an seinen Plänen festhält, hat die Stadt Düsseldorf ein von ihr geplantes Flüchtlingsheim am Kennedydamm ganz in der Nähe gekippt.

Zum Verständnis: Das Land errichtet Unterkünfte, in denen Flüchtlinge direkt nach ihrer Ankunft unterkommen. Danach werden sie in der Regel auf die Kommunen verteilt. Daher planen Land und Städte parallel. Im konkreten Fall kam man sich räumlich in die Quere. Die Landeshauptstadt zog sich daher zurück und konzentriert sich nun auf andere Gebäude.

Kritische Fragen von Anwohnern

Vor Ort in Golzheim sehen manche das neue Flüchtlingsheim kritisch. Bei einer Informationsveranstaltung im November kamen Fragen von Anwohnern auf. Direkt gegenüber der leerstehenden Salzgitter-Dependance liegt ein neuer Wohnkomplex, in dem vor allem junge Familien leben. Als diese einzogen, gab es im Umkreis nur Bürogebäude.

Nach dem Umzug von Salzgitter Richtung Mülheim/Ruhr im Jahr 2022 hielt sich der neue Besitzer der Düsseldorfer Immobilie alle Möglichkeiten offen. Laut Handelsregister war von einem Wohn- und Geschäftsbau bis hin zu Vermietung und Verpachtung alles drin. Dass es am Ende ein Flüchtlingsheim würde, ahnte damals keiner. Der Vertrag zwischen dem Hamburger Unternehmen und der Bezirksregierung läuft über achteinhalb Jahre.

Verwendete Quellen
  • Recherche vor Ort
  • Pressestelle Bezirksregierung Düsseldorf
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