Bottrop: 16-Jährige im Grusellabyrinth missbraucht? Mann bestreitet Vorwürfe

Es sind schwerwiegende Vorwürfe, die eine heute 16-Jährige einem Mann macht. Was ist in dem Bottroper Grusellabyrinth passiert?

Am Landgericht Essen hat am Dienstag der Prozess gegen einen 42-jährigen Familienvater begonnen, der die damals 14-jährige Freundin seiner Stieftochter im ehemaligen Grusellabyrinth in Bottrop sexuell missbraucht haben soll.

Der Mann aus Billerbeck, der die Vorwürfe bestreitet, hatte vor fast drei Jahren zu Halloween seine Stieftochter und deren Freundin bei dem Besuch der "Horror-Stationen" begleitet. Laut der "WAZ" erklärte die Staatsanwaltschaft am Dienstag, dass der Mann auf einer der Stationen dem Mädchen erst in die Hose gegriffen haben und diese dann bis zum Intimbereich des Kindes geschoben haben soll.

Während einer der Bühnenshows des Grusellabyrinths (heute die Eloria Erlebnisfabrik) soll ein weiterer Übergriff stattgefunden haben. Das Mädchen hatte nach dem Abend direkt von dem mutmaßlichen Übergriff berichtet, ihr wurde aber nicht geglaubt.

Kurz vor Weihnachten 2021 tauchte das Mädchen dann laut "WAZ" aber doch auf einer Polizeiwache in Wesel auf, wo ihr eine auf Sexualstraftaten spezialisierte Kriminalpolizistin zuhörte.

Mädchen schwieg "aus Angst" – Mann bestreitet Vorwürfe

Die Beamtin gab laut dem Bericht an, dass das Mädchen sich "aus Angst" erst spät bei der Polizei gemeldet habe. Beim Prozessauftakt am Montag erklärte der Angeklagte, er habe nach den ersten Vorwürfen des Mädchens direkt nach dem Besuch des Grusellabyrinths zunächst überlegt, das Kind zu verklagen – es sich schließlich aber anders überlegt.

Zu einem sexuellen Übergriff sei es in dem gut besuchten Grusellabyrinth nie gekommen. "Wir waren nie allein. Das hätte doch jemand sehen müssen", zitiert ihn die "WAZ". Und dazu hätte er ja auch das ganze Wochenende, an dem die Stieftochter und deren Freundin bei ihm übernachteten, für einen Übergriff nutzen können, so der Mann.

Vor Gericht gab er zudem an, als Kind selbst Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden zu sein. Der Prozess wird am Landgericht Essen in den kommenden Wochen fortgesetzt.