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Sechsjähriger fasst in Kita-Steckdose und stirbt – Elektriker angeklagt


Drei Elektriker angeklagt
Sechsjähriger fasst in Kita-Steckdose – tot

Von dpa, t-online, stn

Aktualisiert am 12.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Blumen und Kerzen sind am Eingang einer Frankfurter Kita abgelegt: Ein Junge ist dort tödlich verletzt worden.Vergrößern des BildesBlumen und Kerzen sind am Eingang einer Frankfurter Kita abgelegt: Ein Junge ist dort tödlich verletzt worden. (Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa-bilder)
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Vor drei Jahren starb ein Sechsjähriger wegen einer Steckdose in einer Frankfurter Kita. Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen drei Elektriker Anklage erhoben.

"Diese Leute werden dafür bezahlen", hatte die Mutter einen Tag nach Antonios Tod in einer Trauerstunde nahe der Kita in Richtung der Verantwortlichen gesagt. Ihr Sohn starb, nachdem er in eine kaputte Steckdose gegriffen hatte. Knapp drei Jahre nach Antonios Tod hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt nun drei Elektriker wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung angeklagt.

Einem 40-Jährigen und einem 45-Jährigen werde vorgeworfen, den Tod des sechsjährigen Jungen "durch die sorgfaltswidrige Installation einer Steckdose und damit aktives Tun fahrlässig verursacht zu haben", teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Der Inhaber der Elektronikfirma habe die Arbeiten kontrolliert, ihm wird fahrlässige Tötung durch Unterlassen zur Last gelegt.

Der sechsjährige Antonio versteckte sich am 29. Oktober 2019 in seiner Kita am Atzelberg im Stadtteil Seckbach im Umkleidebereich spielerisch vor seiner Mutter. Dort fing der Sechsjährige plötzlich an zu zittern und war dann zusammengebrochen. Die Ärzte konnten später nur noch den Tod des Jungen feststellen. Nur einen Tag später verfestigte sich der Verdacht: Dass Antonio mit einer Steckdose in Kontakt gekommen war, die in der Garderobe der Kinder angebracht war. Väter anderer Jungen und Mädchen hatten von "blauen Blitzen" gesprochen, einer wollte lose Kabel gesehen haben, berichtet die "Frankfurter Rundschau" (FR).

Die Ermittler gehen davon aus, "dass die Steckdose bei fachgerechter Installation beziehungsweise ordnungsgemäßer Kontrolle der Arbeiten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht herausgefallen wäre". Als Elektrofachkräfte hätten die Angeschuldigten die Einbaumängel erkennen und damit den Tod des Kindes vermeiden können, heißt es in der Mitteilung. Es handele sich um eine familiengeführte Elektrofirma aus Frankfurt, der 70-jährige Inhaber ist der Vater der beiden anderen Angeklagten.

Mutter von Antonio tritt wohl als Nebenklägerin auf

Wie die "FR" weiter berichtet, soll der Prozess vor einem Schöffengericht des Amtsgerichts Frankfurt geführt werden, vermutlich beginnt er erst 2023. Mehrere Sachverständige hätten Gutachten verfasst, auch deshalb habe die Anklageschrift fast drei Jahre auf sich warten lassen. Die Mutter des gestorbenen Jungen werde möglicherweise als Nebenklägerin auftreten.

Das Kinderzentrum Atzelbergstraße wurde für mehrere Monate geschlossen. Die Mitarbeiter verließen die Einrichtung auf eigenen Wunsch, wie die Stadt mitgeteilt hatte. Ein Großteil der Kinder, die auf andere Einrichtungen verteilt worden waren, kehrte zurück.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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