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Frankfurt am Main: Forderung nach Rücktritt von Buchmesse-Direktor


Rechte Verlage auf Buchmesse
Kritik an Buchmesse-Direktor: "Er soll zurücktreten"

Von Stefan Simon

19.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Mirrianne Mahn: Die Stadverordnete fordert die Bundesregierung dazu auf sich dafür einzusetzen, dass auch Geflüchtete of Color und schwarze Menschen sich in Sicherheit bringen können.Vergrößern des Bildes
Die Grünen-Stadtverordnete Mirrianne Mahn (Archivbild): Sie fordert den Rücktritt von Buchmesse-Direktor Juergen Boos. (Quelle: Mirrianne Mahn)

Die Stadtverordnete Mirrianne Mahn kritisiert den Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, für die Präsenz rechter Verlage. Der Boykott einer Autorin geht weiter.

Mirrianne Mahn ist sauer. Sauer auf den Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos. "Er soll zurücktreten", sagt die Grünen-Stadtverordnete im Gespräch mit t-online. Auch in diesem Jahr sind auf der Buchmesse wieder rechte Verlage vertreten, trotz der wiederholten Forderung linker Stadtverordnete, diese von der Teilnahme auszuschließen. Die Wochenzeitung "Junge Freiheit" gilt als Sprachrohr der "Neuen Rechten" und der Gerhard-Hess-Verlag bietet AfD-Publikationen an. Beide sind mit eigenen Ständen präsent.

Und wie 2021 boykottieren auch in diesem Jahr Schwarze Menschen die Buchmesse. So wie etwa die Mitbegründerin der "Initiative Schwarzer Menschen", Eleonore Wiedenroth-Coulibaly oder die Autorin Jasmina Kuhnke. Kuhnke hatte 2021 den Boykott mit ihrer in den sozialen Netzwerken verbreiteten Absage an die Buchmesse angestoßen. Auf Twitter schrieb Kuhnke jüngst: "Die Buchmesse beginnt und ich wünsche allen Verleger*innen und nichtbetroffenen Autor*innen viel Freude an dem Genuss des Privilegs, die Buchmesse ohne Sorge vor Nazis und somit frei von Furcht um Leib und Leben besuchen zu dürfen. Ihr lest an der Seite von Nazis, viel Spaß!"

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Juergen Boos sagte hingegen jüngst in der "Frankfurter Rundschau": "Wir sind die Leitmesse für die Buchbranche weltweit und haben als solche eine Monopolstellung. In dem Moment, wenn wir jemanden ohne triftigen Grund – aufgrund unserer Moralvorstellungen – ausschließen, verweigern wir ihm den Zugang zum Handelsplatz. Der Verlag kann sich dann per einstweiliger Verfügung einklagen". Die Frankfurter Stadtverordnete Mahn kritisiert, dass es nicht darum gehe, ob Leute auf der Messe zusammengeschlagen würden, sondern darum, dass "wir Rechten aktiv eine Plattform geben".

Mahn: Das Team um Boos lehnt rechte Verlage ab

Mahn, die auch Vorsitzende des Kulturausschusses im Römer ist, habe teils sehr lange Gespräche mit Boos und seinen Mitarbeitenden geführt. "Ich habe das Gefühl, dass sein Team die rechten Verlage nicht auf der Buchmesse haben möchte", sagt sie. Boos' Team sei bereit gewesen, sich auf Klagen der Verlage einzulassen.

Die bekannte Frankfurter Aktivistin Eleonore Wiedenroth-Coulibaly kritisierte bereits im Vorfeld den Umgang der Buchmesse mit rechten Verlagen. "Die Buchmesse hat keine Statements direkt zum Boykott herausgegeben und nicht einmal versucht, vorab gegen rechte Aussteller zu klagen", sagte sie der "hessenschau". Dies wäre wahrscheinlich zwar vor Gericht abgeschmettert worden, "aber dann würden sie in der Öffentlichkeit zumindest zeigen, wo sie sich positionieren".

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