Besetztes Haus in Frankfurt am Main soll Notunterkunft für Wohnungslose werden

Das Kollektiv "Freiräume statt Glaspaläste" ist nach weiteren Verhandlungen mit der Eigentümerin zuversichtlich über Zwischennutzung bis März 2023.

Seit einer Woche ist das Haus in der Günderroderstraße 5 im Stadtteil Gallus besetzt. Das Kollektiv "Freiräume statt Glaspaläste" will dadurch auf die akute Wohnungsnot in Frankfurt aufmerksam machen. Die Gruppe fordert, dass das Haus bis zu dessen Abriss kostenlos von wohnungslosen Menschen genutzt werden darf.

Und sie könnten mit ihrer Forderung wohl bald Erfolg haben. Das Kollektiv steht derzeit in Verhandlungen mit der Eigentümerin, der Konversions- Grundstücksentwicklungs GmbH KEG, für eine Zwischennutzung der Günderroderstraße 5. Wie die Gruppe mitteilt, liefen die Verhandlungen am Dienstag gut. Nach den positiven Gesprächen seien sie zuversichtlich, dass sie die leerstehenden Wohnraum Bedürftigen und wohnungslosen Menschen zur Verfügung stellen könnten.

Auch über die Zwischennutzung weiterer leerstehender Gebäude in der Nähe hätte man geredet. "Die Notwendigkeit von mehr nutzbarem Wohnraum ergibt sich aus der hohen Zahl an Wohnungslosen, die bei den aktuellen Temperaturen keinen warmen und sicheren Ort zum schlafen haben", sagte Jule, Sprecherin des Kollektivs. Bereits in der ersten Verhandlungsrunde erhielten sie positive Signale seitens der Vermieterin, auch von der eigentlichen Eigentümerin, der "FAZ", für eine Zwischennutzung.

Zwischennutzung bis 31. März wahrscheinlich

Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, habe die "FAZ" mit der Stadt zusammen angeboten, eine Nutzungsüberlassung für die Günderrodestraße 5 bis zum 31. März zu ermöglichen. Die KEG hat die Räue zuvor 18 Jahre an die Evangelische Wohnraumhilfe untervermietet, die in dem Haus sozial Bedürftige untergebracht hatte.

Das Kollektiv "Freiräume statt Glaspaläste" stehen bereits in engem Austausch mit "Project Shelter" und der Ada-Kantine. Beide Projekte haben Erfahrungen mit Wohnungslosen.

Auf dem Areal, in dem sich die Günderroderstraße 5 befindet, soll das Wohnungsquartier "Hellerhöfe" und eine Grundschule entstehen. Laut "FAZ" sollen im neuen Wohnquartier nach aktuellem Planungsstand 506 Wohnungen entstehen, davon rund 177 geförderte Wohneinheiten.