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"Königreich Deutschland": "Reichsbürger" wollen Vereinsheim in Frankfurt eröffnen


"Königreich Deutschland"
"Reichsbürger" wollen Vereinsheim in Frankfurt eröffnen

Von Roxana Frey

21.12.2022Lesedauer: 2 Min.
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Der Angeklagte war mit einem selbst gebastelten Führerschein des von ihm erdachten "Königreichs Deutschland" unterwegs.Vergrößern des Bildes
Logo von "Königreich Deutschland": Die Organisation wird vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft. (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa)

Ein Anhänger der extremistischen Gruppierung "Königreich Deutschland" will in Frankfurt ein Vereinsheim eröffnen. Das betroffene Viertel wehrt sich.

David Ekwe-Ebobisse beschäftigt sich mit veganer Ernährung – und damit, wie man sich aus der "Knechtschaft" der Bundesrepublik Deutschland befreien kann. Denn Ekwe-Ebobisse ist bekennender Anhänger der Gruppierung "Königreich Deutschland" (KRD). Der Verfassungsschutz stuft das Netzwerk als extremistisch ein und zählt die Anhänger des "Königreichs" zur Szene der "Reichsbürger" und Selbstversorger.

Nun möchte der Frankfurter Gastronom, YouTuber und Autor offenbar ein Vereinsheim im Frankfurter Riederwald eröffnen. Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, gehört die Immobilie in der Straße Am Erlenbruch der städtischen Immobiliengesellschaft ABG Holding. Der derzeitige Mieter sei ein Gastronom, der die Räumlichkeiten an einen Verein der "Reichsbürger" untervermietete.

Der Laden sei von dem Verein "Lebensglück" mit Sitz in Griesheim (Darmstadt-Dieburg) gemietet worden. Von diesem Verein führe laut "Frankfurter Rundschau" eine Verbindung zum selbst ernannten Staatsbürger des "Königreichs" Jens Becker, der schon im Mai versucht hatte, einen Supermarkt in der hessischen Gemeinde Hasselroth (Main-Kinzig-Kreis) zu eröffnen. t-online berichtete. Auch David Ekwe-Ebobisse war damals vor Ort.

Verfassungsschutz warnt vor "Königreich Deutschland"

Ekwe-Ebobisse ist in Frankfurt besser bekannt als Mister oder Dr. Raw. Auf seiner YouTube-Seite können sich Nutzer anschauen, wie er einen "farbenfrohen" Wintersalat zubereitet oder wie er mit dem selbst ernannten "König" Peter Fitzek über Erzengel plaudert. Hier treffen krude Verschwörungstheorien auf Superfood und Heilsteine. Fitzek gilt als Gründer des KRD. Das "Königreich" versteht sich als "völkerrechtskonformer neuer deutscher Staat" und wirbt damit, dass man hier keine Steuern zahlen müsse.

Diese Behauptung ist laut Verfassungsschutz irreführend, da der Beitritt zum KRD nicht von einer Steuerabgabepflicht in der Bundesrepublik Deutschland befreit. Vielmehr sehe man beim "Königreich" auch den Versuch Einzelner, Geld zu verdienen: Die Strukturen dienen der Selbstbereicherung von "König" Peter Fitzek und einigen Funktionären zulasten derer, die in die Strukturen investieren. Der selbst ernannte "König" ist bereits mehrfach verurteilt und saß wegen nicht genehmigter Versicherungsgeschäfte im Gefängnis.

Ekwe-Ebobisse erlangte in Frankfurt lokale Bekanntheit mit seinem Restaurant "Rohkosteria", welches er gemeinsam mit seiner Partnerin eröffnete. 2021 trat er dem KRD bei. Das Geschäft ist derzeit dauerhaft geschlossen. Im Juni sollte Ekwe-Ebobisse für das Catering der "NeonytLab", einem Parallelevent der Frankfurter Fashion Week, sorgen. Nachdem seine Anhängerschaft bekannt wurde, löste die Messe den Vertrag mit Ekwe-Ebobisse.

Bereits seit Juni vergangenen Jahres warnt das hessische Landesamt vor Ankaufversuchen der Anhänger des "Königreichs". Ziel der Organisation sei es, "Gemeinwohldörfer" zu errichten, in denen sich rechtsextremistische und verfassungsfeindliche Gruppierungen ausleben könnten.

Wie auch schon zuvor in Hasselroth, ist die Gruppierung im Viertel nicht willkommen. Der "hessenschau" zufolge wehrt sich die Stadtteil-Initiative Demokratiekreis Riederwald gegen die Eröffnung das Vereinsheim. Auch die AGB habe den Mietvertrag für die Räume im Frankfurter Riederwald bereits gekündigt.

Verwendete Quellen
  • Landesamt für Verfassungsschutz
  • Youtube-Kanal Mister Raw
  • Eigene Recherche
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