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Bier-Krise: Radeberger erwartet "hartes Jahr"


Binding-Brauerei schließt im Oktober
Bier-Krise: Radeberger erwartet "hartes Jahr"

Von dpa, t-online, stn

Aktualisiert am 27.01.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 171110105Vergrößern des BildesDer Konzernsitz der Radeberger-Gruppe in Frankfurt: Wegen hoher Verluste will die Radeberger-Gruppe die Binding-Brauerei schließen. (Quelle: IMAGO)
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Eine Branche in der Krise: In Frankfurt wird bald kein Bier mehr gebraut, obwohl die Biersparte von Radeberger sich besser entwickelt hat als der Markt.

Die Bierbranche steckt in einer tiefen Krise: Brauereien müssen schließen, die Kosten für Rohstoffe, Energie und Lieferungen steigen. Bier zu brauen wird immer teurer. Manche Brauereien forderten bereits 7,50 Euro für einen halben Liter in einer Kneipe. Andernfalls drohe das Aus.

In Frankfurt droht keiner Brauerei das Aus – denn dieses ist schon längst besiegelt. Die Frankfurter Traditionsbrauerei Binding wird im Oktober 2023 voraussichtlich schließen. Das hat die Radeberger-Gruppe, langjähriger Inhaber der Binding-Brauerei, im September letzten Jahres beschlossen. Der Grund: hohe wirtschaftliche Verluste. 160 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Die Gewerkschaft NGG versucht dennoch, mit einer Petition die Brauerei noch irgendwie retten zu können. Fast 5.000 Unterschriften sind bislang zusammengekommen.

Nun erwartet Deutschlands größte Brauereigruppe ein "überaus hartes Jahr", trotz deutlicher Erholungstendenzen. Radeberger-Sprecher Guido Mockel warnte deshalb am Freitag vor massivem Kostendruck und stetig wachsenden Überkapazitäten, die das Jahr 2023 "extrem fordernd" machten. Sorgen machten auch die Energieversorgung für den kommenden Winter sowie die anhaltend hohen Inflationsraten.

Droht weiteren Brauereien von Radeberger das Aus?

Radeberger kündigte an, die eigenen Kapazitäten dem sich verändernden Markt anzupassen, nannte aber keine Details. Wird Radeberger weitere Brauereien schließen?

Im vergangenen Jahr hat sich die Brau- und Getränkesparte des Oetker-Konzerns nach eigenen Angaben allerdings besser entwickelt als der Markt. Vor allem bei alkoholfreien Bieren und anderen Getränken sowie bei bundesweit vertriebenen Spezialbieren wurden teils zweistellige Wachstumsraten im Vergleich zum von Corona geprägten Vorjahr erzielt. Auch das regionale Bier-Portfolio (unter anderem Berliner Pilsner, Brinkhoff´s No.1 und Stuttgarter Hofbräu) sowie nationale Marken wie Jever, Radeberger oder Schöfferhofer legten demnach zu.

Unter dem Strich stieg der Getränkeabsatz der Gruppe um knapp 6 Prozent auf 11,8 Millionen Hektoliter, was wiederum rund 1,9 Milliarden Umsatz bedeutete. Beim inländischen Bierabsatz legte der Branchenführer um 4 Prozent zu und dürfte damit nach eigener Einschätzung leicht über dem Branchenschnitt liegen. Aber Mockel warnt: "Wer im Jahr 2022 im Vergleich zum unterirdischen Vorjahr keine positive Entwicklung verzeichnet hat, der hat wohl ein grundsätzliches strukturelles Problem." Eine branchenweite Rückkehr zum Vorkrisenniveau sei nicht in Sicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Petition der Gewerkschaft NGG
  • Nachrichtenagentur dpa
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