Schrecklicher Fund in Groß-Gerau: Amt beschlagnahmt 77 Katzen in "erbärmlichem Zustand"

In zwei Wohnungen wurden Dutzende Katzen in erbarmungswürdigem Zustand entdeckt. Das Tierheim Rüsselsheim stößt an seine Grenzen.

Das Veterinäramt Groß-Gerau hat bei einer Durchsuchung in Groß-Gerau 77 verwahrloste Katzen entdeckt. Das berichtete das "Darmstadtämter Echo" am Dienstag. Demnach waren die Wohnungen von zwei Privatpersonen bereits am vergangenem Donnerstag wegen einer Tierschutzanzeige überprüft worden. Vor Ort seien auch tote Tiere gefunden worden.

51 Katzen wurden im Tierheim Rüsselsheim aufgenommen. Die Tiere stammen laut Tierheim zum Teil aus Deutschland und aus Belarus, wobei die zuständige Behörde nun verwaltungsrechtliche Maßnahmen prüfe. Die Tiere befänden sich teils in einem "erbärmlichen Zustand". Mehrere Kleinbusse seien nötig gewesen, um die Katzen ins Tierheim zu bringen, wo sie seitdem tierärztlich betreut und von den Mitarbeitern gepflegt werden. Die restlichen Tiere wurden von zwei weiteren Tierschutzorganisationen aufgenommen.

"Wir sind sechs Tage nach der Rettungsaktion immer noch entsetzt über den dort herrschenden schrecklichen Zustand, in dem die vielen Katzen leben mussten und über den gesundheitlichen Zustand der Tiere", schreibt das Tierheim Rüsselsheim auf seiner Facebook-Seite. Mit der Aufnahme der geretteten Tiere stoße das Tierheim an seine Grenzen – man rechne mit Kosten von ungefähr 300 Euro pro Tier. Zudem seien die ungeimpften Tiere in Quarantäne, weshalb das Heim mit Platzproblemen kämpfe.

Derzeit werde von den Behörden geprüft, ob zu einer Anzeige wegen Tierhaltungs- und Tierbetreuungsverbot kommt. Die Tiere seien ohne gültige Tollwutimpfung nach Deutschland eingeführt worden, wie das Tierheim berichtet. Ebenso werde ein, mit den Privatleuten in Verbindung stehender, Tierschutz-Verein überprüft, der dabei geholfen haben soll, die Tiere übers Internet zu vermitteln.