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SV Darmstadt: Klaus Gjasula teilt transphobes Instagram-Video


"LGBTQ-Katastrophe"
Bundesliga-Profi teilte transphobes Video – jetzt äußert er sich


Aktualisiert am 07.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Klaus Gjasula: "Anstatt Triple X kommt Triple Gender."Vergrößern des Bildes
Klaus Gjasula: "Anstatt Triple X kommt Triple Gender." (Quelle: nordphoto GmbH / Kokenge/imago-images-bilder)

Klaus Gjasula ist kürzlich mit dem SV Darmstadt in die Bundesliga aufgestiegen. Nun hat er ein transphobes Video geteilt.

Ist das die nächste queerfeindliche Entgleisung in der Bundesliga? Vor wenigen Tagen hatte Borussia Dortmund den deutschen Nationalspieler Felix Nmecha, 22, aus Wolfsburg geholt. Besonders in den sozialen Medien gab es Proteste. Nmecha, der sich selbst als gläubigen Christen bezeichnet, hatte zuvor bei Instagram homophobe Beiträge geteilt.

Nun gibt es Aufregung um den nächsten Bundesligaprofi: Klaus Gjasula, albanischer Nationalspieler und Mittelfeldabräumer bei Aufsteiger SV Darmstadt, teilte am Donnerstag ein Video in seiner Story, zu dem er schrieb: "Bald neuer Hollywoodfilm. Anstatt Triple X kommt Triple Gender. Mann, Giraffe und Auto in einem."

Gjasula teilt Video-Ausschnitt: "Ich hab nix gegen die Leute"

Der Beitrag, den Gjasula mit seinen mehr als 42.000 Followern geteilt hat, ist ein Ausschnitt eines Videos, an dessen Beginn der YouTuber Thype erklärt: "Ich hab nix gegen die Leute, ich liebe alle." Der Titel des Videos lässt dann allerdings anderes vermuten: "LGBTQ-KATASTROPHE in KÖLN...😭 | Türke im ColognePride 🏳️🌈"

In dem Video interviewt Thype Teilnehmer der "Cologne Pride", unter anderem ein lesbisches Paar, das zusammen mit einer weiteren Frau drei Kinder großzieht. Außerdem befragt er eine Frau, die ihm erklärt, es gebe mindestens drei Geschlechter. Thype reagiert sichtlich irritiert, es ist der Ausschnitt, den schließlich auch Gjasula teilt.

Am Freitagnachmittag schließlich schiebt der Mittelfeldspieler eine Erklärung hinterher. Ihm sei Transphobie vorgeworfen worden, es sei "eine falsche Botschaft" entstanden. Jeder Mensch dürfe seine Meinung haben. Meine ist "eine andere als die der Person im Video, dass es mittlerweile unendlich viele Geschlechter gibt".

"Ich fand es in dem Moment einfach witzig", schreibt Gjasula. Er habe niemanden beleidigen wollen. "Wenn das der Fall ist, dann tut es mir leid."

Noch am Donnerstagabend hatte Gjasula Witze über einen Wechsel zu Borussia Dortmund geteilt – und dabei Bezug auf das Video und Felix Nmecha genommen, dem rund um seinen eigenen Wechsel zum BVB ähnliche Vorwürfe gemacht worden waren.

Schalke 04: Marius Müller mit homofeindlicher Äußerung

Gjasula spielt seit 2021 für den SV Darmstadt. Davor war der 33-Jährige unter anderem für den Hamburger SV und den SC Paderborn aktiv. Seine Karriere begann er im Jahr 2008 beim Freiburger FC.

Neben Nmecha und Gjasula machte zuletzt auch ein Neuzugang des FC Schalke 04 wegen queerfeindlicher Äußerungen Schlagzeilen. Marius Müller warf in einem Interview Mitspielern seines damaligen Vereins FC Luzern "schwules Weggedrehe" vor. Anders als Nmecha und Gjasula tätigte er seine homophobe Äußerung aber unmittelbar nach dem Spiel noch auf dem Feld.

Für die Wortwahl entschuldigte er sich wenig später. Sie sei "dumm und komplett deplatziert" gewesen und entspreche nicht den Werten, die er "tagtäglich lebe". Im Zuge seine Wechsels zum FC Schalke thematisierten einige Fans den Vorfall von vor einem Jahr erneut.

Der SV Darmstadt hat eine Anfrage von t-online vom Donnerstagabend am Freitagnachmittag mit Verweis auf die Äußerung von Gjasula beantwortet. Weitere Äußerungen von der Pressestelle des Vereins gab es nicht. Auch Alex Arnold, der Ansprechpartner für sexuelle Vielfalt beim SV, reagierte auf t-online-Anfrage nicht.

Verwendete Quellen
  • Instagram-Story von Klaus Gjasula
  • Youtube-Kanal von Thype
  • queer.de: "Trotz homofeindlicher Entgleisung: Schalke verpflichtet Marius Müller" vom 23. Juni 2023
  • Anfrage an den SV Darmstadt
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