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Hessische Spezialitäten: Handkäs', Grüne Soße und mehr – Hessens Küche


Uffgebassd
Kennen Sie diese zehn Köstlichkeiten aus Hessen?

Von t-online, RF

Aktualisiert am 24.01.2024Lesedauer: 5 Min.
imago images 88580854Vergrößern des BildesFrankfurter Kranz (Symbolbild): Wissen Sie, wofür die Kirschen symbolisch stehen? (Quelle: 8vfanP via www.imago-images.de)
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Von Handkäs' mit Musik über die Grüne Soße bis hin zu Weckewerk gibt es in Hessen eine große Vielfalt an kulinarischen Highlights zu entdecken. Haben Sie schon alle Gerichte probiert?

Hessen ist nicht nur für sein "gudes Stöffche", den sogenannten Ebbelwoi, bekannt, sondern auch für seine vielfältige Küche. Von deftigen Fleischgerichten bis hin zu süßem Gebäck bietet Hessen eine reiche Auswahl an regionalen Spezialitäten. t-online zeigt Ihnen die beliebtesten Gerichte aus Hessen, die Sie unbedingt probieren sollten.

1. Handkäs' mit Musik

Ein echter Klassiker der hessischen Küche ist der Handkäse mit Musik. Dabei handelt es sich um einen würzigen Sauermilchkäse aus Kuhmilch, der mit Apfelwein, Kümmel, Zwiebeln, Essig und Öl mariniert wird. Die Kombination aus der säuerlichen Note des Käses und der frischen Würze der Zwiebeln ist für viele Eingeplackte, wie man Zugezogene in Hessen nennt, erst mal gewöhnungsbedürftig. Aber wer sich einmal traut, kann sich seinen Äppelwoi nicht mehr ohne den Handkäs' vorstellen. Und dabei muss man nicht mal ein schlechtes Gewissen haben: Der Käse ist eiweißreich und fettarm.

Das Gericht galt lange Zeit als typisches Armeleuteessen und wird heute meist zu Graubrot oder Bratkartoffeln serviert. Die Bezeichnung "Musik" kommt von dem Geräusch, das die Zwiebeln im Magen verursachen sollen.

2. Frankfurter Grie Soß'

Die Grüne Soße ist wohl das bekannteste hessische Gericht überhaupt. Das Original aus Frankfurt besteht aus sieben Kräutern: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Sie werden mit Joghurt oder saurer Sahne zu einer Soße verarbeitet. Traditionell wird die Grüne Soße mit gekochten Eiern und Pellkartoffeln serviert. Viele Frankfurter und Frankfurterinnen bevorzugen ihre Grüne Soße allerdings mit einem panierten Schweineschnitzel.

Bekanntlich boomt das Geschäft mit der Grünen Soße kurz vor Ostern, da das Gericht vor allem am Gründonnerstag auf dem Speiseplan steht. Doch was viele nicht wissen: Nicht jede Kräutermischung darf auch den Namen "Frankfurter Grüne Soße" tragen.

Die Geschichte hinter der Frankfurter Grünen Soße ist nicht genau bekannt, es gibt allerdings einige Vermutungen und Legenden. Eine Möglichkeit ist, dass die Kräutersauce von französischen Protestanten, Hugenotten, eingeführt wurde, die seit Mitte des 16. Jahrhunderts nach Frankfurt und in das benachbarte Hanau geflohen waren. Nachweislich falsch ist allerdings die Behauptung, dass das Gericht von Johann Wolfgang von Goethes Mutter erfunden wurde.

3. Frankfurter Rippchen mit Kraut

Dieses deftige Gericht ist vor allem in Frankfurt und Umgebung sehr beliebt. Die gepökelten und gegarten Schweinekoteletts werden mit einer würzigen Marinade aus Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeerblättern und Gewürzen in einer Fleischbrühe erhitzt. Dazu gibt es traditionell sauer eingelegtes Kraut, Kartoffelbrei und einen Klecks Senf. In manchen Lokalen ist auch die kalte Variante mit Brot, Brötchen oder Kartoffelsalat zu finden.

Die Geschichte der Frankfurter Rippchen geht vermutlich bis ins 18. Jahrhundert zurück, als die Stadt am Main als ein wichtiges Handelszentrum für Schweinefleisch galt. Um das Fleisch haltbar zu machen, wurde es gepökelt und gekocht. Das Sauerkraut lieferte Vitamin C ist und schützte vor Skorbut.

4. Kochkäs'

Handkäse ist so beliebt in Hessen, dass er gleich zweimal in dieser Liste auftaucht. Neben der Variante mit Musik ist der Handkäse auch als Kochkäse bekannt. Dabei wird der Käse geschmolzen und mit Sahne, Butter und Gewürzen verfeinert. Serviert wird er in Hessen mit frischem Bauernbrot und einer ordentlichen Portion Kümmel.

5. Ahle Worscht

Die Ahle Wurscht ist eine typische Spezialität aus Nordhessen, die aus schlachtfrischem Schweinefleisch hergestellt und luftgetrocknet oder leicht kaltgeräuchert wird. Sie hat eine lange Tradition und gilt als Kulturgut der Region. Anfang des Jahres wurde sie sogar von der Europäischen Union offiziell zur regionalen Marke erklärt.

Die Herstellung der Ahlen Wurscht erfordert viel Geduld und handwerkliches Geschick, da das Fleisch sorgfältig ausgewählt, zerkleinert, gewürzt, in Naturdärme gefüllt und mehrere Monate getrocknet werden muss. Zum Verzehr wird sie meist in Scheiben geschnitten und auf Brot gegessen.

6. Bethmännchen

Neben zahlreichen Fleischgerichten kommt in Hessen auch das Süße nicht zu kurz: Bethmännchen, kleine Marzipankugeln aus Frankfurt, sind eine Spezialität der Region. Sie werden aus Marzipan, Mandeln, Rosenwasser und Puderzucker hergestellt und mit jeweils drei halbierten Mandeln verziert. Die kleinen Köstlichkeiten sind nach der Frankfurter Bankiersfamilie Bethmann benannt und dürfen auf keinem Weihnachtsmarkt in der Mainmetropole fehlen.

7. Frankfurter Kranz

Wenn man über Süßes aus Hessen spricht, darf der Frankfurter Kranz auf keinen Fall unerwähnt bleiben: Er gilt als ein wahrer Klassiker der deutschen Konditorkunst und wird zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeiten oder Festtagen serviert. Die Torte wird aus einem Rührteig in einer Kranzform gebacken, mit einer Pudding-Buttercreme gefüllt und anschließend mit Mandelkrokant bestreut.

Es wird vermutet, dass der Frankfurter Kranz im 18. Jahrhundert von einem unbekannten Zuckerbäcker erfunden wurde, der sich an den prächtigen Kronen der Frankfurter Kaiser orientierte. Dafür würden auch die Belegkirschen auf dem Kuchen sprechen, welche Rubine symbolisieren könnten.

Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls stellten Berliner Bäcker ein 200 Kilogramm schweres Exemplar her, das der Stadt Frankfurt zufolge "als bisher größte Wiedervereinigungstorte in die Geschichte eingegangen ist." Der Kranz maß demnach 2,60 mal 2,20 Meter und reichte für fast 2.000 Portionen.

8. Frankfurter Würstchen

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Die Frankfurter Würstchen sind weit über die Grenzen Hessens bekannt und werden gerne mit einem Kartoffelsalat und Senf serviert. Der Salat wird mit Essig und Öl angemacht und mit frischen Kräutern verfeinert. Zusammen mit der dünnen Brühwurst aus Schweinefleisch entsteht somit ein Klassiker der hessischen Küche.

Dabei ist das Frankfurter Würstchen mehr als nur eine Wurst: Es galt als ein wichtiger Bestandteil der Kaiserkrönungen in der Stadt am Main. Bei diesen Feierlichkeiten auf dem Römerberg standen Frankfurter Würstchen stets auf dem Speiseplan, weshalb sie auch "Krönungswurst" genannt wurde. Der Geschichte nach gab es bei den Krönungen so viele Würstchen, dass sie nach der Feier an das Volk abgegeben wurden. Seit 1929 darf der Begriff "Frankfurter Würstchen" nur noch für Würste verwendet werden, die aus dem Raum Frankfurt kommen.

9. Spundekäs'

Spundekäs' ist eine typische Spezialität aus dem Rheingau, die vor allem zu Wein und Laugengebäck gereicht wird. Der Name kommt von der Form, in der der Käse früher angerichtet wurde: einem halben Weinfass, das Spund genannt wurde. Heute wird der Spundekäs' meist in einer Schüssel oder in Nocken serviert. Er besteht aus einer Mischung aus Frischkäse und Sahnequark, die mit Paprikapulver, Salz, Pfeffer und manchmal auch Zwiebeln oder Knoblauch gewürzt wird.

Der Aufstrich hat seinen Ursprung eigentlich in Rheinhessen, wo er als Wegzehrung für die Winzer diente. Er wurde in Weinblätter oder Kastanienblätter eingewickelt und zusammen mit Brot und Wein verzehrt. Heute ist er auch in Hessen verbreitet und wird in vielen Straußenwirtschaften und Weinlokalen angeboten.

10. Weckewerk

Hessisches Weckewerk ist ein Wurstgericht, das in Nordhessen beheimatet ist. Es wird aus gekochten Kalbsköpfen, Schwarten und fettem Fleisch sowie Kesselbrühe hergestellt. Seinen Namen verdankt das Gericht altbackenen Brötchen, mit denen die Fleischmasse im Anschluss gestreckt wird. Brötchen werden nämlich im Norden Hessens "Wecke" oder "Wegge" genannt.

Der Ex-Oberbürgermeister von Kassel, Philipp Scheidemann, mochte sein Weckewerk fast angebrannt, weshalb diese spezielle Zubereitungsform auch "nach Bürgermeisterart" genannt wird. Das Gericht kann aber auch kalt mit eingelegten Gurken oder Roter Bete gegessen werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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