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Gießen: Ermittlungen rund um das Eritrea-Festival dauern an


Eskalation in Gießen
Ermittlungen zum Eritrea-Festival dauern an

Von dpa, stn

Aktualisiert am 04.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Eritrea-Festival in GießenVergrößern des BildesDas Eritrea-Festival in Gießen ist wegen der Nähe der Veranstalter zum Regime in Eritrea umstritten. (Quelle: Helmut Fricke/dpa/dpa-bilder)
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Gezündete Rauchbomben, zahlreiche Verletzte und 126 Strafanzeigen: Das ist die Bilanz der Krawalle rund um die Veranstaltung. Eine Eskalation mit Ansage.

Die Ermittlungen nach den Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Eritrea-Festival in Gießen dauern weiterhin an. Derzeit würde eine Vielzahl von Videos und Fotografien ausgewertet, sagte ein Polizeisprecher in Gießen. Angesichts der Menge des Materials werde das wohl noch mehrere Wochen dauern.

Bei dem Festival im Juli waren mindestens 26 Polizisten verletzt worden. Gegner der Veranstaltung attackierten Beamte mit Stein- und Flaschenwürfen und zündeten Rauchbomben. Sie durchbrachen Absperrungen und versuchten, auf das Festivalgelände zu gelangen. Die Polizisten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein.

Bis zum Ende des Festivals verzeichnete die Polizei 125 Strafanzeigen, fast ausschließlich wegen Landfriedensbruchs. 131 Personen seien in Gewahrsam genommen worden, hieß es seinerzeit zur Bilanz des Einsatzes. In mehr als 1.800 Fällen seien Personen kontrolliert oder ihre Identitäten festgestellt worden.

Auch in Frankfurt gab es kürzlich einen Zwischenfall: Bei einer Schlägerei mit etwa 20 Beteiligten gab es zwei Festnahmen und einen Verletzten. Hier dauern die Ermittlungen nach Angaben eines Polizeisprechers ebenfalls noch an. "Wir ermitteln in alle Richtungen - sowohl wegen persönlicher Beziehungen wie auch einen politischen Hintergrund", sagte ein Polizeisprecher.

Das eritreische Regime lässt sich bei Festival in Gießen feiern

Dass das Festival auch in diesem Jahr eskalierte, überrascht wenig. Schon im August 2022 war es bei der vorangegangenen Veranstaltung zu gewaltsamen Ausschreitungen mit verletzten Besuchern und Polizisten gekommen. Veranstalter des Festivals war der Zentralrat der Eritreer in Deutschland, der wegen seiner Nähe zu dem Regime in dem Land am Horn von Afrika als umstritten gilt. Das Festival findet seit 2011 statt. Auf diesem lässt sich Eritrea, eine der brutalsten Diktaturen weltweit, von ihren in Deutschland lebenden Anhängern feiern. Die Diktatur fliegt dafür hohe Generäle und Musikgruppen ein.

Inzwischen leben fast 80.000 Menschen eritreischer Herkunft in Deutschland. Die meisten Eritreer leben in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Besonders viele von ihnen im Rhein-Main-Gebiet – und eben auch viele Anhänger sowie Gegner der Diktatur.

In Eritrea regiert Präsident Isayas Afewerki das Land. Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Auch Menschenrechtsorganisationen berichteten wiederholt von schweren Missständen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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