Frankfurter "Zur Stalburg" am Ende: Gartenwirtschaft muss schließen

Das Gebäude stammt aus dem 15. Jahrhundert, die Nordend-Gaststätte "Zur Stalburg" wurde 1879 eröffnet. Doch jetzt schließt sie ihre Pforten.

Seit 144 Jahren gehörte das Gasthaus "Zur Stalburg" zum Stadtbild des Frankfurter Nordends. Es war nicht nur Gartenwirtschaft, sondern auch ein Kulturtreffpunkt. Jetzt ist es damit vorbei: Die Traditionswirtschaft muss schließen. Nur eine gute Nachricht gibt es: Das Stalburg-Theater wird zumindest weiter betrieben, auch wenn es ebenfalls finanzielle Probleme habe, so Leiter Michael Herl gegenüber der "Frankfurter Rundschau".

Die Geschichte des Gebäudekomplexes begann im 15. Jahrhundert, als damals der reiche Frankfurter Patrizier Claus Stalburg es erwarb. Damals war es noch abgelegen und wurde auch "Stalburger Oede" genannt. Im frühen 18. Jahrhundert wurde es umgebaut. 1879 kam eine Apfelweinwirtschaft hinein. Das Originalgebäude ist fast unverändert, es kamen aber Anbauten hinzu, darunter ein Tanzsaal, der auch für Kulturveranstaltungen genutzt wurde. 1998 wurde daraus dann das Stalburg-Theater.

Herl sagte, die "Zur Stalburg GmbH" habe die Schließung der Gaststätte aus finanziellen Gründen beschlossen. "Es ging nicht mehr". Etwa 25 Beschäftigte mussten gekündigt werden. Verantwortlich sei die fehlende Nachfrage. Es sei nur noch in den Hauptzeiten ausreichen Kundschaft gekommen. Das reiche aber nicht. Der Umsatz bei den Getränken sei ebenfalls zurückgegangen – und das sei ein wichtiger Einnahmeposten.

Viele Gaststätten klagten nach seinen Worten über Probleme. Die werden nicht geringer, wenn die Mehrwertsteuer wieder zum Jahreswechsel auf 19 Prozent steigen soll. "Es wird auch andere erwischen" prophezeite Herl.