Frankfurt: Verein "Tier-Not-Hilfe" kann nicht alle kranken Tiere versorgen

Viele Menschen können sich die Versorgung ihrer Vierbeiner nicht mehr leisten. Das bekommt auch die Soziale Tier-Not-Hilfe Frankfurt deutlich zu spüren.

Immer mehr Tierhalter geraten in finanzielle Schwierigkeiten, wenn es um die medizinische Versorgung ihrer Haustiere geht. Die Folge sind vermehrt Anfragen bei verschiedensten Vereinen, die Unterstützung bei Notlagen anbieten. Auch die Soziale Tier-Not-Hilfe Frankfurt verzeichnet eine steigende Anzahl von Anfragen aus ganz Deutschland. Einige davon müssen jedoch abgelehnt werden.

Verein für Tier-Not-Hilfe kann nicht alle Tiere versorgen

Einmal im Monat bietet der Verein eine umfassende tierärztliche Sprechstunde an der Hauptwache an und ist dazu da, bedürftigen Frankfurtern unter die Arme zu greifen. Allerdings gibt es Grenzen für seine Unterstützungsfähigkeit. So kann nicht jedem geholfen werden, der Bedarf anmeldet, berichtet Simone Glaser, die Vorsitzende des Vereins.

Die finanzielle Hilfe richtet sich ausschließlich an Personen, die nachweisen können, dass sie in einer Notlage sind, beispielsweise weil sie obdachlos sind oder über eine geringe Rente verfügen. In diesen Fällen kann der Verein eingreifen und seine Hilfe anbieten.

Vor der Anschaffung bedenken: Haustiere kosten Geld

"Seit Corona haben wir mehr Anfragen, damals haben sich viele Menschen Tiere angeschafft und dann Probleme bekommen, die Behandlungskosten aufzubringen", sagt Glaser. Spenden würden dringend benötigt. Die Bereitschaft dazu sei angesichts allgemein steigender Kosten aber zurückgegangen. "Gleichzeitig haben auch wir höhere Ausgaben und die Kosten für Tierarztbehandlungen sind gestiegen."

Tierschützer rufen dringend dazu auf, sich bei der Anschaffung eines Tieres zu vergegenwärtigen, welche potenziellen Kosten auf einen zukommen.

Tierhalter brauchen Unterstützung bei den Kosten

"Man muss sich klar machen, welche Verantwortung man übernimmt und ob man alles bezahlen kann", sagt Sigrid Faust-Schmidt vom Landestierschutzverband. Landesweit komme es immer häufiger zu Anfragen von Tierhaltern, die Unterstützung bei medizinischen Kosten bräuchten.

Die Kosten für Tierarztbesuche sind offenbar stark gestiegen. Das liegt wohl auch an einer neuen Gebührenordnung, die vor einem Jahr eingeführt wurde. Wie Faust-Schmidt berichtet, hat dies zur Folge, dass viele Tierhalter nun länger warten, bevor sie mit ihrem kranken oder verletzten Tier zum Arzt gehen; oder bevor sie ihr Tier ins Tierheim bringen – dort kämen nämlich nun mehr medizinisch unterversorgte Tiere an. Schlimmstenfalls werden kranke Tiere ausgesetzt. Wie zuletzt ein Hund und drei Katzen in Aschaffenburg.