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Gender-Verbot: Hessische Universitäten wollen weiterhin gendern


Absage an Landesregierung
Universitäten wollen kein Gender-Verbot

Von t-online, sfk

19.04.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0411858410Vergrößern des BildesDie Goethe-Universität in Frankfurt mit dem IG-Farben-Haus auf dem Campus Westend empfiehlt, weiterhin zu gendern (Archivbild). (Quelle: IMAGO/S. Ziese)
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Mehrere hessische Universitäten kritisieren das angekündigte Gender-Verbot der Landesregierung. Die Goethe-Universität in Frankfurt empfiehlt, weiterhin zu gendern.

Von den Genderverbotsplänen der Landesregierung, scheint die Goehte-Universität in Frankfurt nicht überzeugt zu sein und lehnt diese ab. So empfiehlt das Präsidium der Universität in einem Schreiben vom Montag allen Studenten, Mitarbeitern und Wissenschaftlern, weiterhin "geschlechterinklusiv und diversitätssensibel zu kommunizieren". So wolle man möglichen Verunsicherungen entgegentreten. Zuvor hatten CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag die Absicht formuliert, das Gendern mit Sonderzeichen an öffentlich-rechtlichen Institutionen zu verbieten. Dazu gehören auch Hochschulen.

Ander als an hessischen Schulen, gibt es aktuell keine Regelung der Landesregierung, die den Sprachgebrauch an der Goethe-Universität betrifft. So gelte weder eine Pflicht noch ein Verbot zu gendern. Schüler wiederum dürfen in den Abschlussprüfungen keine Genderzeichen wie etwa Doppelpunkt, Sternchen oder Unterstrich verwenden. Sie werden als Fehler gezählt und können zu einer schlechteren Benotung führen, laut Kultusministerium.

Hochschulen sind Orte des freien Denkens

In einem Brief schreibt Frankfurts Uni-Präsident Enrico Schleiff, der Eingriff der Landesregierung in die Sprache sei eine massive Einschränkung der im Grundgesetz und in der Hessischen Verfassung garantierten Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre. So seien Hochschulen Orte des freien Denkens. Verbote würden dem diametral gegenüberstehen.

Nicht nur die Universität in der Mainmetropole lehnt das angekündigte Gender-Verbot an hessischen Hochschulen ab. In einer gemeinsamen Erklärung haben führende hessische Universitäten am Mittwoch das angekündigte Verbot kritisiert. Darunter die Technische Universität Darmstadt, die Justus-Liebieg-Universität Gießen, die Universität Kassel, die Philipps-Universität Marburg und die Goethe-Universität Frankfurt sehen die geplante Regelung als massive Einschränkung.

"Ein mögliches Verbot würde insgesamt die wichtige und hervorragende Arbeit der Universitäten in den Bereichen Gleichstellung, Diversität und Antidiskriminierung unterlaufen, die an hessischen Hochschulen – nicht zuletzt gerahmt durch die hessischen Landesgesetze – vorangetrieben wurde", heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der Hochschulen. Ein auf Sprache zielendes Verbot wäre ein Rückschritt – die Freiheit gilt es zu wahren, auch in Form der Nutzung von Sonderzeichen.

Verwendete Quellen
  • uni-giessen.de: "Stellungnahme der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU)"
  • hessenschau.de: "Kein Gender-Verbot an der Goethe-Uni Frankfurt" vom 18.04.2024
  • fr.de: ""Massive Einschränkung": Hessische Hochschulen wehren sich gegen Gender-Verbot – Ministerium lenkt ein" vom 19.04.2024
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