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Tödliche Messerattacke von Brokstedt hat parlamentarisches Nachspiel


Bahnhof Brokstedt
Tödliche Messerattacke hat parlamentarisches Nachspiel

Von dpa
28.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Kerzen und Blumen in einem Wartehäuschen am Bahnhof in Brokstedt: Die Messerattacke war am Dienstag Thema im Senat.Vergrößern des BildesKerzen und Blumen in einem Wartehäuschen am Bahnhof in Brokstedt: Gegen den Verdächtigen wurden in der Vergangenheit bereits insgesamt elf Ermittlungen eingeleitet. (Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa/Archiv)
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Der Schock sitzt noch immer tief, da peilen mehrere Bundesländer bereits die politische Aufarbeitung von Brokstedt an. In Hamburg kommt der Justizausschuss zusammen.

Die tödliche Messerattacke in einem Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt und der Umgang der Behörden mit dem mutmaßlichen Täter haben ein parlamentarisches Nachspiel. Der Justizausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft wird sich in der kommenden Woche mit dem Fall befassen. In Düsseldorf soll der Rechtsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Das Motiv des Tatverdächtigen ist unterdessen weiter unklar.

Ibrahim A., ein 33 Jahre alter staatenloser Palästinenser, war in der Vergangenheit sowohl in NRW als auch in Hamburg mit Gewaltdelikten aufgefallen. Erst eine Woche vor der Bluttat im Regionalzug war er in Hamburg aus der Untersuchungshaft freigekommen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Donnerstag diesbezüglich bereits Fragen aufgeworfen. Auch müsse geklärt werden, "warum Menschen, die so gewalttätig sind, noch hier in Deutschland sind", hatte sie bei einem Besuch in Brokstedt gesagt. Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) hat angekündigt, am kommenden Donnerstag im Justizausschuss zu den Hamburger Aspekten der Tat zu berichten.

"Justizbekannter Mehrfachstraftäter"

Die Fraktionen von SPD und FDP in NRW betonen in ihrem Antrag für eine Sondersitzung des Rechtsausschusses am kommenden Dienstag, dass A. "ein justizbekannter Mehrfachstraftäter" sein soll, der in der Vergangenheit "insbesondere auch in Nordrhein-Westfalen bereits in erheblichem Maße auffällig geworden sein soll". Sie erwarten von der Landesregierung "einen umfassenden schriftlichen Bericht zu den Tatvorwürfen und den Strafverfahren, die gegen den mutmaßlichen Täter in der Vergangenheit in Nordrhein-Westfalen aktenkundig geworden sind".

Laut einer Auflistung der Deutschen Presse-Agentur wurden gegen A. seit seiner Einreise nach Deutschland 2014 mindestens elf Ermittlungsverfahren eingeleitet, darunter wegen Körperverletzung, Bedrohung, Diebstahls und Drogendelikten. Viermal wurde er verurteilt, davon dreimal rechtskräftig. Auch zuletzt hatte er wegen eines Messerangriffs in Hamburg ein Jahr in Untersuchungshaft gesessen.

Zu den Vernehmungen des Tatverdächtigen wurden keine weiteren Einzelheiten bekannt. Schon am Donnerstag hatte sich A. nach Angaben von Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) nicht geäußert, sodass man keine Rückschlüsse auf sein Motiv habe ziehen können. Daran änderte sich – soweit bekannt – auch am Freitag nichts.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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