Sylt im Check: Wie sicher ist die Insel?

Die Kriminalität auf der Insel Sylt ist um einige Prozentpunkte gestiegen. Grund für das leichte Wachstum könnte das Ende der Pandemie sein.

Auf Sylt hat die Kriminalität leicht zugenommen. 2022 gab es rund 18 Prozent mehr Straftaten als im Jahr zuvor. Die Polizei Flensburg listet für die Insel insgesamt 1.422 Delikte auf.

Am auffälligsten ist die Zahl der Körperverletzungen. 183 Fälle gab es im letzten Jahr. Gleich dahinter folgt in der Statistik die 140 Fahrraddiebstähle, deren Anzahl im Vergleich zu 2021 fast gleich geblieben ist. Hingegen gab es 72 mehr Ladendiebstähle.

Ein Polizeisprecher führt die Zunahme der Gesamtzahlen auf die Lockerungen und Aufhebungen der Corona-Beschränkungen zurück. Sie könnten "zu Nachholeffekten und sich wieder ergebenden Tatgelegenheiten geführt haben." Sylt sei hier keine Ausnahme, sondern bestätige die landesweite Entwicklung in Schleswig-Holstein.

Sylt: Wohnungseinbrüche rückläufig

Positiv ist, dass es 2022 auf Sylt weder zu einem versuchten Totschlag noch zu fahrlässiger Tötung oder Mord kam. Außerdem gab es nur halb so viele Wohnungseinbrüche mit Diebstahl. Zehn statt 19 Male drangen Menschen illegal in eine Immobilie ein und bereicherten sich unerlaubt. Diese Entwicklung unterscheidet sich deutlich von Gesamtdeutschland: Dem Bundeskriminalamt zufolge gingen die Wohnungseinbruchdiebstahle seit 2015 kontinuierlich zurück, stiegen aber 2022 zum ersten Mal wieder leicht an.

Dass auf Sylt die Einbrüche zuletzt wieder gesunken sind, könnte damit zutun haben, dass die Immobilien zwar sehr teuer, aber auch sehr gut gesichert seien. Einen genauen Grund nennt die Polizei für diese niedrige Zahl aber nicht.

Insgesamt weist die Polizei Flensburg auf die verhältnismäßig geringe Kriminalität in Nordfriesland hin. Da es eher eine ländliche Gegend sei, kämen Straftaten eher selten vor. Die neuste Polizeistatistik stellt fest: "Selbst die Tourismushochburgen auf den Inseln und dem Festland bilden da keine Ausnahme, da die Ziele eher kriminalitätsferne Milieus auf der Suche nach Naturerlebnissen anziehen."