Weiche falsch gestellt? Zug rammt Baustelle – Reisende stundenlang gefangen
Der Metronom ist falsch abgebogen – und in eine Baustelle geraten. Die Arbeiter konnten sich retten, für die Passagiere wurde es dennoch unangenehm.
In der Nacht zu Dienstag ist ein Nahverkehrszug von Bremen nach Hamburg verunglückt. Wie ein Sprecher der Polizei t-online sagte, raste der Metronom 81942 in eine Baustelle und rammte dort einen Rollwagen mit Schleifmaschine.
Das Unglück ereignete sich nahe dem Tostedter Bahnhof im Landkreis Harburg. Ein Reporter vor Ort berichtete, offenbar sei eine Weiche falsch gestellt gewesen. Der Zug mit 60 Fahrgästen an Bord sei daraufhin gegen 0.10 Uhr aufs falsche Gleis abgebogen und mit dem Arbeitsgerät kollidiert.
Die etwa zehn an der Unfallstelle beschäftigten Arbeiter konnten sich rechtzeitig retten und blieben unverletzt. "Mehrere Gleisbauarbeiter sprangen zur Seite, als der Rollwagen von der Lokomotive erfasst wurde", heißt es in einer Mitteilung der Bundespolizei. Auch von den Passagieren erlitt niemand Verletzungen.
Unglück vor Hamburg: Reisende harren drei Stunden in Zug aus
Der Lokführer hatte noch eine Notbremsung eingeleitet. Als der Metronom auf die Schleifmaschine prallte, habe er noch etwa 80 Kilometer pro Stunde drauf gehabt, meldete die Polizei.
Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Bremen wurde für den Fern- und Güterverkehr gesperrt. Die Schleifmaschine war unter dem Zug eingeklemmt und konnte zunächst nicht entfernt werden.
Die Fahrgäste mussten rund drei Stunden im stehenden Zug ausharren, erst dann wurden sie aus dem Metronom geleitet. Ein Bus brachte sie weiter zum Hamburger Hauptbahnhof.
Metronom-Verkehr gestört: Zugausfälle und Verspätungen
Gegen 4.30 Uhr konnte der Zug auf ein Abstellgleis gefahren und die Strecke wieder freigegeben werden. Wieso der Zug aufs falsche Gleis geleitet wurde, ermittelt nun die Bundespolizei.
Am Tag nach dem Unglück kommt es zu zahlreichen Verspätungen und Ausfällen beim Metronom. Betroffen sind unter anderem die Linien RB3, RE4 und RB41. Die Eisenbahngesellschaft nennt auf ihrer Webseite eine "Störung am Zugverband", die Reparatur am Zug sowie Verspätungen vorausfahrender Züge als Gründe.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit einem Sprecher der Polizei
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Bremen vom 23. Mai 2023
- der-metronom.de: Aktuelle Verkehrslage