Hamburg Einschulung: Bis zu 1.200 Euro - so teuer sind Ranzen und Co.

Wenn Kinder in die Schule kommen, wird es teuer: Die Erstausstattung verschlingt Hunderte Euro.

Für rund 17.900 Schülerinnen und Schüler beginnt in Hamburg ein neuer Lebensabschnitt: Sie wurden an diesem Dienstag eingeschult. Damit sind es rund 700 Kinder mehr als im Vorjahr. Grund dafür sieht die Schulbehörde zum einen in den geburtenstarken Jahrgängen, aber auch die Kinder geflüchteter Ukrainer und Zuzug in die Hansestadt füllen die Klassenräume.

Gemeinsam haben die Familien der Kinder vor allem die hohen Kosten, die so eine Einschulung mit sich bringt. Allein der Ranzen kostet schnell 250 Euro. Im vergangenen Jahr gab es die wohl noch günstiger. Mit rund 160 Euro rechnete 2022 Alexandra Fragopoulos vom Elternrat Hamburg im "Abendblatt". Wer im Netz nach günstigen Schulranzen sucht, bemerkt schnell: Unter 100 Euro ist da fast nichts mehr zu machen. Die von der Stiftung Warentest empfohlenen Testsieger aus dem Jahr 2022 kosten rund 240 bis 250 Euro und sind von Ergobag.

Diese Kosten müssen Eltern stemmen

Dazu kommen die von den Lehrern oder Schulen ausgegebenen Listen mit Utensilien, welche die Kinder mitbringen müssen: Bleistifte mit vorgegebenem Härtegrad und Unterrichtsmaterialien wie Hefte. Papierprodukte haben sich um gut 13 Prozent zum Vorjahr verteuert.

Nimmt man die gesamte Bedarfsliste – von der Brotdose über Trinkflasche, Turnbeutel, Stifte, Hefte, Namensaufkleber bis zur Sportbekleidung und Hausschuhen – wird es teuer. Die Bloggerin von "Mama im Spagat" beziffert die Anschaffungskosten schon vor der Pandemie auf 400 bis 500 Euro. Inzwischen muss man mindestens 300 Euro allein für die zusätzlichen Produkte kalkulieren. Dazu kommt dann noch der Ranzen. Und Schultüte und festliche Kleidung sowie ein Schreibtisch und ein passender Schreibtischstuhl sind in der Rechnung noch gar nicht aufgeführt. Nimmt man alles zusammen, können Kosten bis zu 1.200 Euro auflaufen.

Diese Kosten belasten die Haushaltskasse, vor allem bei Familien mit geringem Einkommen. Werden dann Abstriche bei der Ausstattung fällig, trifft das vor allem die Kinder. "Das schafft ja schon auch ein Gefühl von einer gewissen Entwertung", sagt Sven Quiring von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zum NDR.

Das zahlt der Staat für die Einschulung

Staatliche Unterstützung kann die Kosten kaum auffangen: Pro Kind gibt es einen Zuschuss von 174 Euro pro Schuljahr. Berechtigt sind Kinder, die "Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld (SGB II), Sozialhilfe oder Grundsicherungsleistungen (SGB XII), Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG), Wohngeld oder Kinderzuschlag erhalten", heißt es dazu in der Sozialbehörde. Beantragen müssen Familie die Hilfe nicht. "Schülerinnen und Schüler erhalten seit dem 1. Januar 2023 pauschal 174 Euro für den Schulbedarf. Im ersten Schulhalbjahr (August) werden 116 Euro ausgezahlt, im Februar sind es 58 Euro", teilt die Behörde mit.