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Hamburg: Ist er der nächste Elon Musk? 18-jähriger Schüler will ins All


18-Jähriger aus Hamburg
Dieser Schüler will ins All – der nächste Elon Musk?


Aktualisiert am 06.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Auf dem Flugplatz: Kian Tajbakhsh (18) trägt ein T-Shirt mit dem Logo seines frisch gegründeten Unternehmens "Exlumina". Es zeigt ein Delta, die Orbitringe und Sterne.Vergrößern des Bildes
Auf dem Flugplatz: Kian Tajbakhsh (18) trägt ein T-Shirt mit dem Logo seines frisch gegründeten Unternehmens "Exlumina". Es zeigt ein Delta, die Orbitringe und Sterne. (Quelle: privat/privat-bilder)

Raketen und Weltraumreisen "Made in Hamburg"? Das könnte bald Realität werden, sagt Kian Tajbakhsh im Gespräch mit t-online. Er vergleicht sich mit Elon Musk.

Zu seinem 18. Geburtstag ging Kian Tajbakhsh zum Notar und meldete ein Weltraum-Unternehmen an. Mit seinem frisch gegründeten Start-up "Exlumina" will er Raketen entwickeln und selbst einmal ins All fliegen.

Obwohl nächstes Jahr das Abitur ansteht, ist an Schule gerade wenig zu denken. Kian Tajbakhsh nennt sich selbst CEO und "Captain" von 16 Teammitgliedern. Wenn er spricht, bindet er wie selbstverständlich englische Begriffe aus der Start-up-Welt ein. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden die Begriffe im Text übersetzt.

Nach Absprache wurde Kian Tajbakhsh im Interview geduzt. Beim Gespräch mit t-online trägt der junge Unternehmer sein neues T-Shirt mit dunkelblauem Firmen-Logo: In der Mitte eines Kreises zeigt ein Delta nach oben, umgeben von Orbit-Ringen und Sternen.

t-online: Kian, was willst Du mit Exlumina erreichen?

Kian Tajbakhsh: Ich will die Menschheit multiplanetar machen. Das ist das langfristige Ziel. Es ist realistisch und so greifbar wie noch nie zuvor.

Wie bist Du auf die Idee gekommen?

Die Faszination Fliegen und Raumfahrt hatte ich schon immer. 2020 habe ich meine Drohnenpiloten-Lizenz gemacht. Es war erst einmal mein Hobby. Der nächste logische Schritt war, eine Rakete zu bauen. Das habe ich dann mit einem Freund getan.

Was konnte Eure erste Rakete?

Sie war ungefähr eineinhalb Meter groß. Wir konnten sie komplett fernsteuern. Anfangs haben wir die Rakete nur zum Spaß gebaut, doch dann haben wir dieses Jahr den zweiten Platz beim Wettbewerb "Jugend forscht" gemacht. Da waren wir natürlich super motiviert, weiterzumachen.

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Wer Raketen baut, will sicher selbst einmal ins All fliegen.

Wie cool wäre das! Raumfahrt war noch nie so billig wie jetzt – gerade einmal 60 Millionen Euro kostet ein Raketenstart heutzutage.

SpaceX hat 20 Jahre gebraucht, um so weit zu kommen, wie sie jetzt sind. Mit den jetzigen Technologien und den neuen Umständen geht das viel, viel einfacher.

Wie lange brauchst Du, um auf dem Stand von Elon Musk und SpaceX zu sein?

SpaceX ist die Inspiration hinter Exlumina. Ich glaube, ich brauche unter der Hälfte der Zeit.

Das heißt, Du hältst es für möglich, innerhalb von zehn Jahren eine ganze Weltraum-Infrastruktur aufzubauen und Raketen in den Orbit zu schießen.

Ich weiß nicht, ob es realistisch ist. Aber theoretisch ist es machbar.

Weiß SpaceX von Euren Plänen?

Ich habe den führenden Ingenieur von SpaceX auf LinkedIn angeschrieben. Seine Antwort, dass wir nicht aufgeben sollen, haben wir uns im Büro aufgehängt.

Wer an den gleichen Zielen arbeitet, konkurriert langfristig miteinander.

Aktuell sind wir Partner. Es ist gar nicht so kompetitiv, wie man denken würde, wenn man das erste Mal Raumfahrt hört. Die Firmen, die sich nicht weiterentwickeln, stellen keine Konkurrenz für uns dar. Umso mehr müssen wir aber besonders auf die Unternehmen achten, die besonders schnell Fortschritte machen.

Wie kann man sich eine Exlumina-Rakete vorstellen?

Unsere Raketen sind bis zu 25 Kilogramm Gewicht und 1.200 Meter Flughöhe zugelassen. Das bestimmt die Fluggenehmigung. Wir fliegen geradeaus nach oben. Erst im freien Fall nach unten öffnet sich der Fallschirm. Mit einer Drohne versuchen wir, den Fallschirm in der Luft zu fangen.

Eigentlich hat München eher den Ruf, Weltraum-Start-Ups anzuziehen. Wieso also Hamburg?

Hamburg hat einen riesigen strategischen Vorteil gegenüber München. Wir haben einen Hafen und wir sind mit der Nordsee verbunden. Man kann in Deutschland nicht auf dem Land starten, das geht nicht. Das Sicherheitsrisiko ist zur groß und die Triebwerke sind so laut, dass sich alle Einwohner beschweren würden. In Hamburg kann man einfach ein kleines Schiff nehmen und von dort die Rakete starten.

Beim Raketen bauen, klappt doch sicherlich nicht alles auf Anhieb. Wie gehen Du und Dein Team mit Rückschlägen um?

Alle unsere 16 Teammitglieder sind Allrounder. Wir haben uns alles selbst beigebracht. Man muss mit Versagen rechnen können und davon ausgehen, dass der erste Start fehlerhaft sein wird. Doch es ist eine Rakete. Ein Absturz heißt nicht, dass das Business abstürzt, sondern dass es weitergeht.

Man könnte bei Deinen Ambitionen fast sagen, dass Du der Elon Musk von Hamburg wirst.

Das wäre schon richtig krass, wenn ich mich so nennen könnte. Mal schauen, was noch kommt.

Kian, vielen Dank für das Gespräch.

Verwendete Quellen
  • Video-Interview mit Kian Tajbakhsh am 30. August 2023
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