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Wolf in Niedersachsen: Erstes Rudel im Landkreis Stade nachgewiesen


Sind Sichtungen verheimlicht worden?
Erstes Wolfsrudel im Landkreis Stade nachgewiesen


Aktualisiert am 27.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein europäischer Grauwolf im Wald (Symbolfoto): Auch im Landkreis Stade ist der Wolf jetzt heimisch.Vergrößern des Bildes
Ein europäischer Grauwolf im Wald (Symbolfoto): Auch im Landkreis Stade ist der Wolf jetzt heimisch. (Quelle: Martin Wagner/imago-images-bilder)

Erstmals konnten Wölfe im Landkreis Stade nachgewiesen werden. Jäger sollen Informationen bewusst verschwiegen haben, behauptet der zuständige Wolfsberater.

In ganz Niedersachsen leben Wölfe – nur im Landkreis Stade nicht? Das hat sich in der vergangenen Woche geändert. Mit einer Wildtierkamera sind erstmals fünf Welpen im Bereich Oldendorf nachgewiesen worden. Das bestätigt die Landesjägerschaft Niedersachsen. Zuerst hatte das "Stader Tageblatt" darüber berichtet.

Erst vor vier Wochen kam es im Landkreis Stade zu dem größten Wolfsübergriff auf eine geschützte Schafherde, den es in Niedersachsen je gegeben hat. Ein Rudel Wölfe überwand einen 1,20 Meter hohen Schutzzaun und riss insgesamt 55 Tiere.

Anonymer Hinweis führte zum Wolf

Der für die Region zuständige Wolfsberater Michael Ohlhoff hatte das Rudel am Montag gemeldet – und erhebt jetzt Vorwürfe gegen die Jägerschaft. "Das Wolfsrudel lebt schon viel länger in der Region, mindestens zwei Jahre lang", sagte er im Gespräch mit t-online. "Es wurde aber versucht, das unter den Tisch zu kehren."

Die Jungtiere sind nach Einschätzung von Ohlhoff in diesem Frühjahr geboren worden. Die Eltern müssten das Territorium also mindestens ein Jahr vorher – wie unter Wölfen üblich – besiedelt haben. Nach einem vertraulichen Hinweis hat sich Ohlhoff auf die Suche nach dem Rudel gemacht und es innerhalb von drei Tagen gefunden. Auch deshalb kann er sich nicht vorstellen, dass niemand vor ihm diese Entdeckung gemacht hatte.

Die Jägerschaft des Landkreises Stade weist die Vorwürfe vehement von sich: "Wir haben erst durch den Wolfsberater von dem Oldendorfer Rudel erfahren. Vorher lagen uns keine entsprechenden Hinweise vor", sagte eine Sprecherin zu t-online. Zudem gebe es für Jäger im Naturschutzgebiet Hohes Moor bei Oldendorf ein Betretungs- und Bejagungsverbot. Das neue Wolfsrudel hätte sich dort auch unentdeckt von der örtlichen Jägern entwickeln können.

Nutztierhalter wurden nicht gewarnt

Wolfsberater Ohlhoff überzeugt das nicht: "Ich habe selten so einen Quatsch gehört", sagt er. Ein Territorium eines einzigen Rudels sei im Durchschnitt 250 Quadratkilometer groß. Das Naturschutzgebiet umfasse jedoch nur 400 Hektar, das entspricht einer Fläche von 4 Quadratkilometern.

Sollte es stimmen, dass die Wolfsrudelsichtung verheimlicht wurde, sei das verantwortungslos gegenüber den Nutztierhaltern. "Das ist so, als ob eine Einbrecherbande unterwegs ist und in den Medien davor gewarnt wird. Dann verhalte ich mich auch anders, als wenn es keine Bedrohung gibt", sagte Ohlhoff dem "Tageblatt".

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Wolfsberater Michael Ohlhoff
  • Telefonat mit der Landesjägerschaft Niedersachsen
  • Telefonat mit der Jägerschaft des Landkreises Stade
  • tageblatt.de: "Konnte man sie übersehen? Neues Wolfsrudel in Oldendorf bestätigt"
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