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Hamburg: Augenzeuge erhebt Vorwürfe nach Tod von Mädchen im Schwimmkurs


Wird ein Skandal vertuscht?
Tödlicher Unfall in Schwimmbad: Augenzeuge kritisiert Bäderland

Von t-online, hof

07.10.2023Lesedauer: 2 Min.
SchwimmbadVergrößern des BildesEin Kind schwimmt in einem Schwimmbad (Symbolbild): Der Anfängerkurs endete für ein fünfjähriges Mädchen tödlich. (Quelle: Fabian Sommer/dpa/Symbolbild/dpa)
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Bei einem Seepferdchen-Kurs im Schwimmbad Bondenwald in Hamburg ist ein Kind ertrunken. Ein Augenzeuge erhebt jetzt schwere Vorwürfe.

Ein tragischer Vorfall erschüttert Hamburg: Am Mittwochnachmittag wurde ein fünfjähriges Mädchen während eines Seepferdchen-Kurses im Lehrbecken des Schwimmbads Bondenwald leblos aus dem Wasser gezogen. Die Schwimmlehrerin und Notärzte versuchten noch, das Kind wiederzubeleben, jedoch ohne Erfolg. Die Fünfjährige erlitt schwerste Hirnverletzungen und wurde im Krankenhaus künstlich am Leben gehalten. Am Donnerstagnachmittag wurden die lebenserhaltenden Maßnahmen schließlich eingestellt.

Gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" sagte Michael Dietel, Sprecher des Badbetreibers Bäderland Hamburg: "Wir sind alle geschockt und fühlen mit der Familie." Mitarbeiter und Zeugen des schrecklichen Unglücks befänden sich in psychologischer Betreuung.

"Hier scheint ein Skandal vertuscht zu werden"

Diese Aussagen kritisiert nun ein Vater, dessen Sohn in dem betroffenen Kurs schwimmen lernt. "Es wird das Bild eines sicheren und funktionierenden Kursbetriebs gezeichnet. Das Gegenteil ist der Fall – und hier scheint ein Skandal vertuscht zu werden", so der Vater, der anonym bleiben will, zum "Abendblatt".

Sein Sohn habe am Mittwoch mitansehen müssen, wie das Mädchen ertrank. Er selbst lag mit der weinenden Mutter des verunglückten Kindes am Boden, während sie verzweifelt nach ihrer Tochter rief. "Es war für alle Beteiligten ein traumatisches Erlebnis", sagte er der Zeitung.

Damit widersprach der Vater Dietels Aussage, allen Betroffenen sei umgehend psychologische Hilfe angeboten worden. Erst am Freitagabend habe ihn eine E-Mail von Bäderland mit dem Angebot erreicht – zuvor seien in seiner Familie schon viele Tränen geflossen.

War nicht genug Personal in der Schwimmhalle?

Zudem wirft der Vater Bäderland vor, dass zum Zeitpunkt des Unglücks nicht genug Personal in der Halle gewesen sei. "Mein Eindruck war, dass sich nur eine Lehrerin um die zehn Kinder kümmert." Alle Seepferdchen-Kurse sollten ab sofort mit zwei Lehrkräften besetzt werden, fordert er im "Abendblatt". Sollte dies nicht möglich sein, so müssten die Kurse sofort abgebrochen werden.

Auch die DLRG sieht es kritisch, dass eine Schwimmlehrerin zehn Kinder beaufsichtigte. Sie stelle bei solchen Kursen zwei qualifizierte Fachkräfte ab, so ein Sprecher auf t-online Nachfrage. Deshalb sei bei Schwimmkursen der DLRG bislang kaum etwas passiert.

Keine Vorgaben zur Anzahl der Schwimmlehrer

Tatsächlich existieren keine konkreten Vorgaben, wie viele Lehrer bei Schwimmkursen am Beckenrand stehen müssen. Die Unfallkasse Nord hat einen Leitfaden für den Schwimmunterricht von Kitakindern von drei bis sechs Jahren herausgegeben.

Darin heißt es lediglich: "Die Fähigkeit, sich über den gesamten Zeitraum auf die Schwimmgruppe zu konzentrieren und die Beaufsichtigung jederzeit aktiv und kontinuierlich wahrzunehmen, ist unabdingbar und macht den Schwimmbadbesuch so kräftezehrend." Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • abendblatt.de: "Mädchen (5) ertrunken - Augenzeuge erhebt schwere Vorwürfe"
  • t-online.de: "Warum hatte der Schwimmkurs nur eine Aufsicht? Das sagt Bäderland"
  • t-online.de: "Unglück beim Schwimmunterricht: Mädchen tot"
  • Unfallkasse Nord: "Leitfaden für sicheres und praxisorientiertes Schwimmen und Baden mit Kita-Kindern"
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