Psychisch krank Mann droht mit Waffen und Sprengstoff – Großeinsatz
Ein Mann droht in Neu Wulmstorf bei Hamburg, Sprengstoff einzusetzen und Polizisten zu töten. Ein Großaufgebot rückte an. Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Wegen einer Bedrohungslage ist die Polizei in Neu Wulmstorf bei Hamburg zu einem Großeinsatz ausgerückt. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage von t-online mitteilte, hatte ein 22-jähriger Mann, der sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, am Mittwochmorgen gedroht, Sprengstoff und Schusswaffen einzusetzen. Er wurde festgenommen und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Nach Angaben der Polizei hatte der Mann gegen 3.30 Uhr in der Nacht selbst den Notruf gewählt und mitgeteilt, dass er bedroht werde – und sich nun zur Wehr setzen müsste. Als die Beamten an der Bahnhofstraße eintrafen, reagierte er jedoch aggressiv und drohte mit Sprengungen und dem Einsatz von Schusswaffen gegen die Polizisten. Daraufhin zogen sich die Kräfte zunächst zurück.
30 Bewohner aus Mehrfamilienhaus evakuiert
Bei Befragungen von Nachbarn und Angehörigen ergab sich, dass der Mann wahrscheinlich psychisch krank sei. Um eine Eskalation zu vermeiden, wurde das Mehrfamilienhaus geräumt und das Gebäude umstellt. Ungefähr 30 Bewohner mussten evakuiert werden. Sie wurden in die Obhut von Mitarbeitern der Gemeinde gegeben.
"Er wolle möglichst viele Nachbarn mit ins Grab nehmen, hat er immer wieder gerufen", sagt ein Nachbar einem Reporter vor Ort. Für rund drei Stunden mussten die Bewohner vor dem Haus auf einem Parkplatz ausharren, teilweise in Schlafanzug und Bademantel.
Polizei stürmt Wohnung des Randalierers
Nach mehreren erfolglosen Versuchen, Kontakt mit dem Mann aufzunehmen, öffnete er seine Wohnungstür einen Spalt weit. Die Beamten nutzten die Gelegenheit und stürmten die Wohnung. Sie konnten den Mann überwältigen und mit einer Handfessel fixieren. Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden sie einen Baseballschläger, aber keine Sprengstoffe oder Schusswaffen.
Der Mann sei polizeibekannt, auch wegen Gewaltdelikten, sagte der Polizeisprecher weiter. Er wurde am Mittwochvormittag in eine psychiatrische Klinik gebracht. Der Einsatz war gegen 7 Uhr beendet. Kurz zuvor hatten die Anwohner in ihre Wohnungen zurückkehren können.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit Pressesprecher der Polizeiinspektion Harburg