Nordsee bei Cuxhaven: Seenotretter holen Männer aus "akuter Lebensgefahr"

Aus der Nordsee mussten drei junge Männer gerettet werden, weil die Flut überraschend schnell kam. Für die Bernsteinsucher war die Situation höchst gefährlich.

Das ist gerade noch mal gut gegangen: Bei Cuxhaven haben Seenotretter am Samstagabend gegen 19 Uhr drei junge Bernsteinsucher vor einer Nordsee-Flut gerettet. Für die Männer habe "akute Lebensgefahr" bestanden, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte.

Demnach liefen die drei Brüder im Alter von 16 bis 19 Jahren auf der Suche nach Bernstein den Leitdamm vor Cuxhaven, der das Elbe-Fahrwasser vom Duhner Watt trennt, rund vier Kilometer entlang. Die Flut sei dann durch die Sturmlage der vergangenen Tage wesentlich höher aufgelaufen als normalerweise. Nur eine Stunde nach Niedrigwasser hätten die Jugendlichen und jungen Männer bereits bis zur Hüfte im Wasser gestanden.

Bernsteinsucher standen bis zum Bauch im Wasser

Die Bernsteinsucher riefen den Notruf, woraufhin sich der Seenotrettungskreuzer "Anneliese Kramer" auf den Weg machte, wie die DGzRS weiter mitteilte. Die Verunglückten, die professionell mit Thermo-Neoprenanzügen bekleidet waren, hätten die Besatzung mit Lichtzeichen von LED-Lampen auf ihre Position aufmerksam gemacht. Das Problem: Die Retter mussten die Männer während der Dunkelheit finden. Um sie schneller zu orten, setzten die Retter eine Wärmebildkamera ein.

Nach rund 45 Minuten konnten die drei Brüder mit dem flacher liegenden Tochterboot "Mathias" aus ihrer Notlage befreit werden – da stand ihnen das Wasser bereits bis zum Bauch, wie ein Sprecher berichtete. Sie hätten sich bis zu ihrer Rettung gegenseitig gehalten und gewärmt. Die unterkühlten jungen Männer kamen anschließend gegen 20 Uhr vorsorglich mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus.