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Sylt: Förderung für das "Dünendorf" Puan Klent sind gestrichen


Ungewisse Zukunft
Doch kein "Dünendorf"? Förderung für Sylter Schullandheim geplatzt

Von t-online, kg

10.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Jugenderholungsheim Puan KlentVergrößern des BildesDie Gebäude des Hamburger Jugenderholungsheim Puan Klent. (Quelle: Angelika Warmuth/Archiv/dpa-bilder)
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Das Schullandheim Puan Klent muss renoviert werden. Doch die notwendigen und auch bewilligten Mittel werden nicht gezahlt.

Puan Klent ist mehr als nur eine Unterkunft auf Sylt. Für viele Hamburgerinnen und Hamburger ist es ein Ort der Erinnerung, der Erholung und der Begegnung. Seit über hundert Jahren bietet das Hamburger Jugenderholungsheim aus rotem Backstein direkt am Meer Platz für Schulklassen, Sportgruppen und Familien. Fast jedes zweite oder dritte Kind aus der Hansestadt war schon einmal dort, so die Stiftung Puan Klent.

Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Das Heim, das aus einem ehemaligen Militärlager hervorging, entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Deshalb wollte die Stiftung Puan Klent aus dem alten Gemäuer eine moderne Bildungs- und Begegnungsstätte für Familien und junge Menschen machen. Das neue "Dünendorf" sollte mit Investitionen im zweistelligen Millionenbereich realisiert werden. Doch daraus wird vorerst nichts. Die Bundesmittel, auf die die Stiftung gehofft hatte, sind nicht geflossen. "Das Geld ist weg, das Ding ist durch", sagte der Stiftungsvorsitzende Horst Bötcher laut shz.de.

Zu geringe Fördersumme

Die Förderung sei geplatzt. Obwohl immer von 15 Millionen Euro die Rede gewesen sei, seien nur knapp 900.000 Euro tatsächlich bewilligt worden, sagte Bötcher. Der Rest sei nur eine vage Zusage gewesen.

Bötcher macht die Hamburger Sozialbehörde für das Scheitern der Förderung verantwortlich. Sie habe zu viele bürokratische Hürden errichtet. So habe die Stiftung Mitte 2021 eine gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) gründen müssen. Das habe aber schwerwiegende Folgen gehabt. "Wir mussten einen neuen Förderantrag stellen", sagt Bötcher. Dabei seien die Puan-Klent-Betreiber davon ausgegangen, dass der Förderbescheid des Bundes von 2019 einfach auf die neu gegründete gAG übertragen wird. Das sei aber nicht passiert.

Der neue Antrag sei dann sehr kompliziert und umfangreich gewesen. Zudem hätten die Hamburger Behörden den Planungsprozess durch ihre Auflagen stark verzögert, wodurch Puan Klent am Ende die möglichen 15 Millionen Euro verloren habe.

Bürokratie im Weg?

Ein Sprecher der Sozialbehörde wehrte sich gegen die Vorwürfe. "Die Notwendigkeit zur Gründung der Puan Klent gAG hat sich aus den damaligen Förderbedingungen des Bundes ergeben", sagte er shz.de. Nur so wäre eine Förderung überhaupt möglich gewesen.

Ist ein Teilumbau denkbar? Nach Ansicht der Sozialbehörde ist die Förderung eher daran gescheitert, "dass sich der Gesamtprozess der Frage der Machbarkeit des Bauprojekts über Jahre hingezogen hat und dennoch nicht über die Bedarfsplanung/Vorplanungsphase hinausgegangen ist".

Die Stiftung Puan Klent hatte große Pläne für die Zukunft. "Die Einmaligkeit entsteht aus dem Zusammenspiel von Architektur und der Umsetzung von Gegenwartsthemen in erlebnisorientierte und pädagogische Konzepte – und das alles in der wunderbaren Lage zwischen Dünen und Meer", heißt es auf der Stiftungswebsite. Neben 350 Übernachtungsplätzen sollten unter anderem "Labore, Werkstätten, Smartphone-Fernsehstudio mit YouTube-Sendeanstalt" sowie Seminarräume entstehen.

Kleine Verbesserungen sind möglich

Der Stiftungsvorsitzende Bötcher sagte nun, in den nächsten zwei, drei Jahren werde es keinen größeren Umbau geben. "Aber wir haben siebenstellige Summen in Aussicht, die es uns ermöglichen, schrittweise Verbesserungen durchzuführen." So gebe es Pläne, einen wesentlichen Teil des einst geplanten Projekts umzusetzen, allerdings aufgeteilt in mehrere Abschnitte und verteilt auf einen längeren Zeitraum.

Das Heim, das 1920 ursprünglich für Not leidende Hamburger Jugendliche gegründet wurde, trägt als Namen die friesischen Begriffe für den Piraten Paul (Puan) und das Kliff (Klent). In diesem Jahr verzeichneten die Betreiber nach eigenen Angaben rund 40.000 Übernachtungen.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: Großer Umbau von Puan Klent gescheitert
  • shz.de: Puan Klent auf Sylt: 15 Millionen kommen nicht – Umbau geplatzt
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