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Hamburg: Kinderärzte besorgt – seltener Erreger verursacht Lungenentzündung


Hamburgs Kinderärzte in Sorge
"Wie eine Epidemie": Kinder erkranken an seltenem Erreger

Von t-online, kg

07.02.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0389639803Vergrößern des BildesEltern in Sorge: Aktuell grassiert eine Mykoplasmen-Welle in Hamburg (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)
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Hamburgs Kinderärzte beobachten mit Sorge eine außergewöhnliche Krankheitswelle. Die Kinder seien jünger und kränker als bisher.

Die Welle der Respiratorisches-Synzytial-Viren (RSV) ist gerade in Hamburg abgeflaut, da baut sich schon die nächste für die Kinder und die behandelnden Ärzte auf. "Wir sehen derzeit in ganz Hamburg eine nie da gewesene Häufung von Mykoplasmen", sagt Kinderärztin Claudia Haupt dem "Hamburger Abendblatt". Die Erreger, die sich zwischen Viren und Bakterien biologisch einordnen, verursachen vor allem Lungenentzündungen. "Es ist wie eine Epidemie. So viele Mykoplasmen-Lungenentzündungen habe ich so noch nie erlebt", erklärt Haupt weiter.

Den Ursprung dieser Krankheitswelle sehen Mediziner in China. Schon im Herbst 2023 wurden Bilder von übervollen Wartezimmern in Kinderkliniken verbreitet. Die Kinder waren dort an atypischen Lungenentzündungen erkrankt. Dass sich solche Krankheitsfälle auch in Deutschland mehren würden, berichtete der "Focus" schon im Dezember. "Wir sehen in der Tat einige teils schwere Infektionen mit Mykoplasmen", sagte der Kinder-Pneumologe Philippe Stock, Ärztlicher Direktor am Altonaer Kinderkrankenhaus, dem Magazin.

Lungenentzündung kommt schleichend

Die Kinder seien anfangs meist zwischen 5 und 16 Jahren alt gewesen. Inzwischen berichtet die Kinderärztin Charlotte Schulz, dass vermehrt jüngere Kinder zwischen drei und vier Jahren erkrankten und dabei hohes Fieber haben. Scholz ist Sprecherin des Berufsverbandes der Hamburger Kinder- und Jugendärztinnen. Weitere Symptome seien schmerzhafter Reizhusten, teilweise mit Beteiligung des Kehlkopfes, sowie eine Mittelohrentzündung.

Die Lungenentzündung hingegen käme schleichend über Tage und könne nur schwer diagnostiziert werden. "Man hört beim Abhorchen zunächst nur, dass das Atmen etwas unsauber oder abgeschwächt ist. Erst so um den sechsten Tag können wir hören, dass in den Lungenbläschen Flüssigkeit ist", sagt Schulz zum "Abendblatt".

Erkrankung ist gut therapierbar

Die Mediziner sehen in der RS- und in der aktuellen Krankheitswelle deutliche Nachholeffekte durch die Coronapandemie.

Die gute Nachricht: Es gebe ausreichend Antibiotika zur Behandlung. Allerdings ist der biologische Aufbau des Erregers ohne Zellwand ein Problem: Eine Vielzahl von Antibiotika wirkt nicht, berichtete "Der Standard". "Es gibt für diese atypischen Bakterien andere Antibiotika, die sehr gut wirken und gegen die es auch keine vermehrten Resistenzen gibt", sagte Volker Strenger, Kinderarzt an der Klinischen Abteilung für allgemeine Pädiatrie der Med-Uni Graz, zu "Der Standard". "Üblicherweise ist der Verlauf sehr mild. Studien zeigen, dass die Antibiotikagabe sehr oft gar keinen Vorteil bringt."

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