t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

Hamburg bei "Zeynep" glimpflich davongekommen: Nun "Antonia"


Hamburg
Hamburg bei "Zeynep" glimpflich davongekommen: Nun "Antonia"

Von dpa
19.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Sturmtief ZeynepVergrößern des BildesEin Fußgängerübergang wird während des Orkantiefs "Zeynep" von Wellen umspült. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Hamburg hat es gleich doppelt getroffen: Erst tobte sich in der Nacht zu Samstag das Orkantief "Zeynep" mit Windgeschwindigkeiten um 100 Stundenkilometer über der Stadt aus, dann folgte am frühen Morgen erstmals seit 2013 eine besonders schwere Sturmflut. Schwerverletzte oder gar Tote waren aber nicht zu beklagen - es blieb bei Sachschäden. Gleichwohl waren Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte rund um die Uhr im Einsatz. Für die Nacht zum Montag kündigte sich das nächste Orkantief an: "Antonia". Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Sonntag für die Nacht vor schweren Sturmböen, die in Schauernähe auch zu orkanartigen Böen mit Windgeschwindigkeiten um 105 Stundenkilometer werden könnten.

Gleichwohl gingen DWD-Meteorologen davon aus, dass "Antonia" nicht so heftig wird wie "Zeynep". Allerdings könnten bereits beschädigte Bäume umfallen und Kleinteile durch die Luft fliegen. Am Wochenende hatte die Feuerwehr in Hamburg bereits alle Hände voll zu tun. Nach eigenen Angaben wurden die Retter von Freitag- bis Samstagabend zu insgesamt 1475 Einsätzen gerufen. Hauptsächlich habe es sich um umgestürzte Bäume oder Äste, Bauzäune oder heruntergefallene Dachziegel gehandelt. Dabei steckten den Rettungskräften noch die Einsätze vom Sturmtief "Ylenia" in den Knochen - mussten sie doch am Donnerstag und in der Nacht zuvor rund 800 Mal ausrücken.

Bei der sehr schweren Sturmflut am Samstagmorgen lagen die Pegel erstmals seit 2013 wieder mehr als 3,5 Meter über dem mittleren Hochwasser. Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erreichte die Elbe am Pegel St. Pauli gegen 5.30 Uhr 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Dadurch wurden nicht wie üblich nur der Fischmarkt, sondern auch die Große Elbstraße sowie Teile der Hafencity überflutet.

In der ebenfalls unter Wasser stehenden Speicherstadt musste die Feuerwehr am frühen Samstagmorgen zwei Männer mit einem Schlauchboot retten. Sie waren mit ihrem Auto im Wasser steckengeblieben. "Ich dachte, ich fahre in eine Pfütze", sagte einer der Geretteten der Deutschen Presse-Agentur. Als er gemerkt habe, wie tief die gewesen sei, "war es schon zu spät". Da sei der Motor ausgegangen "und wir schwammen in der Gegend rum". Beide Männer waren laut Feuerwehr stark unterkühlt und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Eine weitere, allerdings normale Sturmflut am Samstagabend verlief ohne Vorkommnisse. Die nächste Sturmflut mit bis zu zwei Metern über dem mittleren Hochwasser erwartete das BSH Montagmorgen gegen 7.30 Uhr.

Großes Glück hatte am Freitagnachmittag im Stadtteil Bahrenfeld ein Kind, als ein großer Baum auf den Bahrenfelder Steindamm fiel. Das Kind war mit einem Fahrrad unterwegs und wurde nach Angaben der Feuerwehr nur leicht verletzt. Zwei Autos wurden von dem Baum getroffen. Am Abend stürzten dann bei einem viergeschossigen Wohnhaus im Stadtteil Eilbek Teile der Fassade ein. Insgesamt seien im Giebelbereich rund 25 Quadratmeter Mauerwerk abgefallen, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Generell hatten die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes, der Feuerwehr und der Polizei offensichtlich gewirkt. Weder durch das Orkantief "Zeynep" noch durch die besonders schwere Sturmflut wurden Menschen schwer verletzt oder kamen gar ums Leben. Der DWD hatte zuvor die Menschen aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten, sich möglichst nicht draußen aufzuhalten und sich von Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen fernzuhalten.

Erhebliche Einschränkungen gab es im Verkehr. Die Deutsche Bahn und andere Verkehrsdienstleister wie Metronom und AKN Eisenbahn GmbH hatten bereits am Freitagnachmittag oder am frühen Abend den Zugverkehr im Norden ganz oder teilweise eingestellt. Einschränkungen und Ausfälle gab es auch bei der Hamburger U-Bahn und bei den S-Bahnen. Am Sonnabend lief der Verkehr auf ersten Strecken wieder an. Viele Strecken im Norden blieben aber gesperrt.

Am Sonntag teilte die Deutsche Bahn mit, dass der Regionalverkehr auf den meisten Strecken wieder aufgenommen worden sei. Probleme gebe es jedoch weiterhin im Fernverkehr. Auf der Strecke München, Hannover, Bremen und Hamburg gebe es zwar einzelne Züge. Die Bahn riet Fahrgästen jedoch, Reisen in den betroffenen Regionen zu vermeiden - insbesondere nach Hamburg. Vor dem Fahrtantritt empfahl sie, sich bei der kostenlosen Sonderhotline unter 08000 99 66 33 zu informieren.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website