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Hamburg: Ex-Versuchslabor nimmt Haustiere von Geflüchteten auf


"Emotionale Achterbahn"
Ex-Versuchslabor nimmt Haustiere von Geflüchteten auf


Aktualisiert am 16.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Eine Frau, die aus Irpin evakuiert wurde, weint und küsst eine in eine Decke eingewickelte Katze (Archivbild): Viele Flüchtende nehmen ihre Haustiere mit nach Deutschland.Vergrößern des Bildes
Eine Frau, die aus Irpin evakuiert wurde, weint und küsst eine in eine Decke eingewickelte Katze (Archivbild): Viele Flüchtende nehmen ihre Haustiere mit nach Deutschland. (Quelle: Vadim Ghirda/dpa)

Tausende Flüchtende aus der Ukraine sind bisher nach Hamburg gekommen – viele davon mit Haustieren. In den Unterkünften sind diese nicht erlaubt. Nun gibt es Hilfe – ausgerechnet in einem ehemaligen Tierversuchslabor.

In Hamburg werden die Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine erweitert – auch die für die tierischen Begleiter. Denn die dürfen in die meisten Einrichtungen nicht mitgebracht werden.

Doris Firlus und Sebastian Marten kümmern sich um die Haustiere der Geflüchteten. Im ehemaligen Tierversuchslabor und heutigen Tierzentrum Neu Wulmstorf können sie bis zu 100 Tiere aufnehmen – davon sind 50 Plätze für Tiere von Geflüchteten reserviert. Schon am 3. März kamen die ersten Hunde, der Alaskan Malamute Eso und die Schäferhündin Bonny. Mittlerweile sind es 50 Haustiere, die in dem neu eröffneten Tierheim untergebracht sind.

Besuch von den Eigentümern ist erst nach zehn Tagen möglich

Nach ihrer Reise aus der Ukraine mussten die beiden erst einmal in Quarantäne. Und auch Pit Bull Meiki hat eine temporäre Bleibe bei Doris Firlus gefunden. Zurzeit gilt für ihn eine Ausnahmegenehmigung. Weil er ein Listenhund ist, darf er nicht in Deutschland bleiben.

Werden Hund und Halterin getrennt, weil es nur einen Platz in einer Notunterkunft gibt, werden die Hunde der in Hamburg angekommenen Geflüchteten in Mienenbüttel abgegeben oder abgeholt. Die Halterinnen und Halter können ihre Tiere nach zehn Tagen erstmals besuchen.

Tiere weinen Herrchen und Frauchen hinterher

Und das ist nicht nur für Haustier und Herrchen oder Frauchen eine besonders emotionale Situation, erzählt Sebastian Marten. "Dass die Tiere da sind, ist nicht das Problem. Sondern die Umstände, warum sie bei uns sind, ist das Bewegende", so Marten. "Es ist emotional gesehen eine ziemliche Achterbahnfahrt."

"Beispielsweise haben wir einen Hund hier, wenn die Besitzerin zu Besuch war und wieder geht, leidet das Tier richtig", erzählt der Pfleger der Hunde. Die Freude über das Wiedersehen sei so groß, aber einen Abschied nach zwei Stunden könne das Tier nicht verstehen. "Die Situation ist mega belastend für die Tiere."

Der Kontakt zu den eigentlichen Besitzern der Tiere gestalte sich schwierig. Viele verstehen schlecht Englisch oder sprechen nur Ukrainisch, berichtet Marten. "Aber wenn man die Freude von dem Hund sieht, das kann man nicht beschreiben. Das ist Liebe", schwärmt er.

Von der Vorgeschichte des Ortes, in dem die Hunde und Katzen nun einen Unterschlupf finden, will sich die Einrichtung lösen. Erst seit dem 1. März werden hier obdachlose Tiere aufgenommen und schon jetzt zeige sich laut dem Tierfreund das geniale Potenzial der Einrichtung. "Man macht so viel Gutes hier für die Tiere, heute und auch in der Zukunft", erklärt Marten.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Gespräch mit Sebastian Marten vom Tierzentrum Neu-Wulmsdorf
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