Adelssitz und Touristenattraktion Streit um Marienburg: Firma geht nicht in Berufung
Welfenprinz Ernst August junior von Hannover wollte die Marienburg verkaufen – gegen den Willen seines Vaters. Die Betreiberfirma verzichtet nun auf Berufung.
Ist es das Ende eines monatelangen Rechtsstreits um die Marienburg? Nach der abgewiesenen Klage im Streit um den Welfen-Sitz bei Hannover will die EAH BetreibungsgmbH nicht gegen das Urteil vorgehen. Auf eine Berufung werde verzichtet, heißt es in einer Stellungnahme der Geschäftsführung, die auf Anfrage von der vertretenden Anwaltskanzlei übermittelt wurde.
"Dadurch, dass kein Rechtsmittel eingelegt wurde, ist das Urteil nun rechtskräftig", sagte die Sprecherin des Landgerichts Hannover, Annika Osterloh, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die zuständige Zivilkammer am Landgericht hatte die Klage des Unternehmens vor einem Monat abgewiesen.
Welfen-Junior wollte Familien-Schloss verkaufen
Die EAH BetreibungsgmbH habe keinen Anspruch auf die Marienburg, die Fürstenhäuser oder Kunstschätze, hatte Osterloh damals zu der Urteilsbegründung gesagt. Ernst August Prinz von Hannover hatte im Streit mit seinem Sohn um die Marienburg seine eigene Klage zwar zurückgezogen. Die Forderungen hatte er aber an die Salzburger Firma verkauft. Das Landgericht bezeichnete diese Abtretung im Juli als "aus rechtlichen Gründen unwirksam".
Ernst August junior hatte nach dem Urteil betont, dass er sich für die Stiftung Schloss Marienburg freue, "dass dieser Nebenkriegsschauplatz nicht mehr länger fortbesteht". 2019 war die Familie in die Schlagzeilen geraten, weil Ernst August junior das marode Schloss für einen Euro an die öffentliche Hand verkaufen wollte – gegen den Willen seines Vaters.
- Nachrichtenagentur dpa